2024 09 13 - Tag 3 - Moscheen und Klöster

Heute haben wir bei nicht mehr so schönen Wetter Skopje verlassen um zum Ohrid See weiterzufahren. Gottseidank hat es immer nur geregnet wenn wir im Bus waren, und Wolken stören mich ja bekanntlich nicht beim Fotografieren (eher im Gegenteil)

Unser erster Stopp heute war Tetovo wo wir die Bunte Moschee “ Šarena Džamija” besichtigt haben.

Die Bunte Moschee wurde ursprünglich 1495 errichtet und von 2 Frauen gestiftet die auch in einer Türbe vor der Moschee begraben wurden. Im Jahr 1833 wurde die Moschee von Grund auf erneuert nur das Minarett blieb stehen, der Rest wurde neu gebaut. 

Ich war ja schon in einigen Moscheen, aber so etwas buntes habe ich noch nie gesehen. Das Ganze stellt eine architektonische Symbiose aus Barock und neo-klassizistischer osmanischer Architektur dar. 

Gleich nebenan am Fluss findet sich ein Hamam, also ein Badehaus. Moscheen, Badehäuser und Karawansereien waren immer ein fester Bestandteil im osmanischen Reich. 

Durch den Mavrovo Nationalpark ging unsere Fahrt dann weiter, er ist mit 731 km² der größte Nationalpark Nord-Mazedoniens und ist Heimat der seltenen Balkan-Luchse. 

Als die anderen eine Kaffee-Pause eingelegt haben bin ich zum 13,7 km² großen Mavrovo-Stausee spaziert. Luchs habe ich zwar keinen erspäht (das hätte mich auch gewundert), aber ich war ganz alleine dort und es war total schön - wenn auch windig. 

Das Kloster Sveti Jovan Bigorski liegt auch im Nationalpark und war unser nächster Besichtigungspunkt. Das Kloster wurde 1020 gegründet und die Mönche sind dort weit strenger als die Aufseher in der Moschee in Tetovo wo wir fotografieren durften und auch kein Kopftuch tragen mussten.

In diesem orthodoxen Kloster, in dem noch 26 Mönche leben, mussten wir Frauen eine Wickelrock über die Hose anziehen, und durften in der Kirche auch keine Fotos machen. Erinnerungen an das Museum in Jerevan wurden bei mir wach: “Traue keinen Frauen in Hosen” haben wir da gehört.

Keine Sorge - ich habe mich wie immer ans Fotografierverbot gehalten, diese Fresken sind alle außerhalb der Kirche entstanden. Wobei die Ikonostase wirklich ein Foto Wert gewesen wäre. So schöne Schnitzereien habe ich in einer Orthodoxen Kirche noch selten gesehen.

Es gibt natürlich auch eine Gründungslegende: “In einem Wald sah Johann Debranin in der Nähe eines Brunnens nahe seiner Einsiedelei ein starkes und wundersames Licht zwischen den Bäumen, das sich wie eine Feuersäule in den Himmel erhob. Als er sich näherte, sah er eine nicht von Menschenhand geschaffene Ikone des Hl. Johannes dem Täufer. Erstaunt und überwältigt, begann er daraufhin mit dem Bau einer kleinen Kapelle”. 

Vom Kloster aus hat man auch einen schönen Blick auf die gegenüberliegenden Hänge, entweder Moscheen oder orthodoxe Kirchen gibt es hier zu sehen,

Unsere späte Mittagspause hatten wir dann in einem netten Lokal unterhalb des Klosters. Dort habe ich meinen ersten Burek verspeist, ein Blätterteiggericht das ich mit einer Feta-Käse-Fülle bestellt habe. Sehr zu empfehlen!

Auch wenn man es fast nicht glaubt wenn man das Foto oben betrachtet, aber den Rest des Weges nach Ohrid hat es geschüttet - und ich habe den Rest der Fahrt verschlafen. In Ohrid angekommen hat es dann aufgeklart und ich konnte vor dem Abendessen noch dieses Foto schießen.