2024 07 15 - Tag 2 - Tallinn

Heute war ich den ganzen Tag in Tallinn unterwegs. Es hat eine lange Geschichte aufzuweisen, Tallinn wurde von Russen, Schweden, Polen und Dänen erobert. Das spiegelt sich auch in der Architektur wieder, hier gibt es unterschiedlichsten Baustile auf engsten Raum.

Der deutsche Name Tallinns lautete Reval Er verweist auf die Legende, wonach der dänische König ein Reh jagte, welches dann hier von den Klippen des Dombergs stürzte - also ein Reh-Fall.

Kirchen gibt es in den unterschiedlichsten Bauformen, und für die unterschiedlichsten Glaubensrichtungen. Sei es die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale oder die evangelische St. Olaikirche, die mit ihrem 124m hohen Turm als Wahrzeichen Tallinns gilt.

Bekannt sind aber auch die mittelalterlichen Strukturen - hier natürlich vor allem die Festungsanlagen. Es gab hier einmal 46 Türme, davon sind noch immer 26 Türme und 1850 Meter Stadtmauer enthalten.

Die Türme haben natürlich auch Namen, so gibt es den Kiek in de Kök (Schau in die Küche), die dicke Margarete oder den langen Hermann.

Das Rathaus wurde 1322 das erste mal urkundlich erwähnt und hat sein Erscheinungsbild im Laufe der Zeit mehrfach geändert. Hier hat die Wetterfahne auf dem Turm einen Namen: “Alter Toomas”

In den Gassen finden sich viele schöne Portale, aber auch verwunschene Ecken. Das Portal unten gehört zum Haus der Bruderschaft der Schwarzhäupter. Da nur verheiratete Kaufleute in der Großen Gilde aufgenommen werden konnten, haben die unverheirateten Männer einfach eine eigene Gilde gegründet. Die Bruderschaft existierte von 1399 bis 1940 (dann nur mehr als Schwarzhäupterklub). 

Ein kulinarischer Tipp: Die frisch gerösteten Mandeln kann ich nur wärmstens empfehlen. Generell habe ich hier in Tallinn sowohl gestern als auch heute ausgezeichnet gegessen.

Nach der sehr umfangreichen Besichtigung der Altstadt ging es dann mit dem Bus nach Kadriorg (das hätte man aber auch zu Fuß geschafft, es sind nur ca. 2 km). Den Palast hat Zar Peter I errichten lassen. Der Name bedeutet “Katharinental” und wurde nach seiner Frau benannt. Die Vollendung dieser Sommerresidenz hat der Zar nicht mehr erlebt.

Heute ist dort ein Kunstmuseum untergebracht. es gibt einen kleinen barocken Garten und in der Nähe einen Schwanenteich - in dem es keine Schwäne mehr gibt - angeblich wurden sie zu Tode gefüttert. Ob das stimmt? Naja ich bin mir nicht sicher

Zu guter Letzt waren wir auch noch in einem Künstlerviertel wo wir nicht nur Streetart bewundern konnten, sondern auch eine kleine Brauerei samt Bierverkostung (interessant und lecker) besucht haben.