Eine wunderschöne Reise geht heute zu Ende. Sie hat alle meine Erwartungen weit übertroffen. Ich habe mir so gewünscht einen Eisbären zu sehen - und dann waren es gleich 2. Das wir den Füchsen so nahe gekommen sind war der Wahnsinn. Ich habe jeden Moment der Reise so genossen. Hier meine letzten beiden Shots von Spitzbergen und zum Abschied noch das Video vom Abflug nach Hause,
Tag 6 - Zurück in Longyearbyen
Viel zu schnell war die Reise auf der Nordstjernen zu Ende. Heute früh waren wir zurück im Adventsfjorden.
Der Kapitän und die Crew verabschiedeten sich mit einem kleinen Lied bei uns, und wir bekamen Zertifikate die unsere Reise zum 80ten Breitengrad bescheinigten.
Auf diesem Weg noch einmal ein herzliches Dankeschön an unsere Guides und auch die ganze Crew. Es war ein wirklich wunderschöne Reise und ich habe sehr viel neues dabei gelernt.
Den restlichen Tag in Longyearbyen habe ich dann mit eigenen Erkundungen und ein wenig Souvenir-Shopping verbracht.
Das Wetter wurde auch immer besser, dadurch konnte ich die Farben der Moose und auch der bunten Häuser gut einfangen.
Im Gegensatz zum ersten Tag konnte man heute gut den Gletscher sehen wenn man die “Einkaufsstraße” entlang ging. Im Winter gibt es dort anscheinend Eishöhlen die man besichtigen kann. Ich war auch beim einzigen Schlittenhundezwinger im Stadtgebiet. Dort habe ich die Schlitten die man im Bild unten sieht aufgenommen.
Jetzt ist mir auch klar warum die meisten Hundezwinger außerhalb des Stadtgebietes sind. Man konnte das Heulen der Hunde bereits von Weitem hören, wenn man dort in der Nähe wohnt wird man wahrscheinlich wahnsinnig.
Schon auf dem Weg zum Zwinger wurde ich von den Vögeln abgelenkt. Die Weißwangengänse haben mit ihren Küken den Formationsflug trainiert. Bald beginnt ja der Zug in den Süden.
Die ganze Gänseschar landete dann auf einem kleinen Süßwassertümpel, und wie immer habe ich mich selbst beim Fotografieren der Vögel verloren und dort die meiste Zeit verbracht. Ich habe jede Sekunde genossen sie zu beobachten und Fotos zu schießen.
Es war so beruhigend, wie man am unteren Foto sehen kann war es total windstill und trotz der Wolkendecke war die Sicht traumhaft.
Natürlich waren da nicht nur die Weißwangengänse, auch Sandläufer und Küstenseeschwalben waren zu sehen. Ich wäre gerne näher an die Sandläufer herangekommen, aber ich halte mich an die bestehenden Vertretungsverbote.
Mit diesem wunderschönen Blick auf Longyearbyen beschließe ich den heutigen Blogeintrag. Morgen geht es leider wieder zurück in das heiße Österreich.
Tag 5 - Kalbende Gletscher
Heute früh konnte ich die wunderschöne Einfahrt in den Lilliehöökfjord genießen. Die Front des gleichnamigen Gletschers war einfach nur wunderschön. Er war auch extrem aktiv, mehrmals ertönte der Donner des Gletscherabbruchs.
Dazu kam auch noch die wirklich mystische Stimmung: die Stille, die tief hängenden Wolken. Ich kam mir vor als wäre ich in einer Kulisse aus Game of Thrones und die White Walker kommen gleich über die Mauer, oder ein Eisdrache wird gleich über uns fliegen.
Der Fjord ist übrigens 14km lang, der Gletscher hat sogar eine Länge von 22km. Im ganzen Fjord treiben kleinere und größere Eisbrocken. Die Abbruchkante des Gletschers soll 11km lang sein. eigentlich ist es kein einzelner Gletscher sondern einige kleinere die sich hier vereinigen.
Hier ist es mir auch endlich gelungen das Kalben des Gletschers aufzunehmen. Nicht den Abbruch selbst, aber die Fontäne die dadurch entstanden ist.
Danach ging es zu unserer ersten Anlandung des Tages in Signehamna. Auf unserem Weg dorthin wurden wir wie jeden Tag von Papageientauchern begleitet.
Der Landgang war eine ziemlich nasse Angelegenheit, denn leider hat uns der Regen erwischt. Es war gottseidank nicht zu schlimm und auch recht schnell wieder vorbei. Aber trocken wäre es ein größerer Genuss gewesen. Vor Allem weil dort die Skua, die Schmarotzerraubmöwe, gut zu fotografieren gewesen wäre.
Noch im trockenen Zustand lief uns gleich ein verschrecktes Rentier über den Weg. Dieses wunderschöne Tier wusste wohl das heute die Jagdsaison eröffnet wurde, und hat sich schnell aus dem Staub gemacht als es uns (und die bewaffneten Guides) gesehen hat.
Auf Signehamna gab es im 2ten Weltkrieg übrigens zwei sehr wichtige Wetterstationen. Diese waren blutig umkämpft, den Norwegern gelang es die Stationen zu zerstören, ihr Boot wurde dann im Gegenzug von einem deutschen U-Boot zerstört.
Begleitet von den Eissturmvögeln ging es dann zu Kongsfjord wo unser nächster Landgang, bei weit besserem Wetter, auf uns wartete.
In Ny-London gab es bereits seit dem Jahr 1911 ein reges Treiben. Gegründet wurde die kleine Siedlung von Ernest Mansfield.
Er war auf der Suche nach Gold und fand Marmor. In London konnte er Investoren begeistern und begann den Marmor abzubauen, was er übersehen hat war das hier im Permafrost die Marmorblöcke durch das Eis zusammengehalten wurden. Jedes Mal wenn die Blöcke in London ankamen waren sie zerbröselt. 1913 hatte er alles verloren.
Mich hat allerdings die Flora und Fauna weit mehr interessiert als die Reste der alten Marmormine. Unterschiedliche kleine Blumen und Moose konnte wir sehen, und Mike hat versucht uns zu zeigen wie die Fuchsfallen der Trapper funktionierten. Die Polarfüchse wurden wegen des begehrten Pelz gejagt.
Es gab hier auch einen kleinen Süßwassersee mit einer kleinen Insel auf der die Küstenseeschwalben brüten. Ich liebe diese kleinen Flauschbälle. Und auch der Sterntaucher findet diesen Brutplatz wohl ansprechend.
Auf unserer Wanderung hatten wir auch wieder einen wunderschönen Blick auf unser Schiff mit dem es dann weiter nach Ny-Alesund ging.
Ny-Alesund ist die nördlichste Siedlung der Welt. Früher wurde hier Steinkohle abgebaut, heute ist es eine Forschungssiedlung. Zwischen 30 und 120 Menschen leben hier, und sind bei 18 unterschiedlichen Forschungseinrichtungen beschäftigt. Im gesamten Gebiet herrscht W-Lan- und Bluetooth-Verbot um die empfindlichen Messgeräte nicht zu stören.
Beim Wettlauf zum Nordpol spielte Ny-Alesund auch eine wichtige Rolle. Roald Amundsen startete von hier mit seinen Luftschiffen.
Auf dem Weg zu dem Metallturm an dem die “Norge”, Amundsen’s Luftschiff, festgemacht war konnten wir dann nicht nur Rentiere sehen, auch zwei Polarfüchse waren in unmittelbarere Nähe.
Und mit diesen wunderschönen Eindrücken geht es zurück zum Schiff und dann in der Nacht wieder retour in den Süden nach Longyearbyen.
Tag 4- Eisbären!!!
Was für ein Tag! Heute wurden einem aber auch die letzten Wünsche erfüllt - ok einen springenden Wal haben wir nicht gesehen, aber man wird ja noch träumen dürfen.
Aber beginnen wir doch am Anfang, als Frühaufsteher war ich schon um 6:30 an Deck um die wunderschöne Landschaft des Magdalenen Fjords an mir vorbei ziehen zu lassen. Bis auf ein Segelboot das wir immer wieder getroffen haben waren wir nur von Natur umgeben.
Die Berge hier haben viele kleine Spitzen - als Barents 1956 dies sah hat er die Insel Spitzbergen genannt.
Auch heute wurden wir von einigen Vögeln begleitet. Die immer präsenten Eissturmvögel, aber auch die so liebenswerten Papageientaucher. Was viele nicht wissen, außerhalb der Brutzeit, also von Ende August bis Anfang April, leben Papageitaucher ausschließlich auf dem offenen Meer.
Unseren ersten Landgang hatten wir heute in Gullybukta, noch als die Vorbereitungen im vollen Gange waren konnte ich vor dem Gletscher eine Bartrobbe entdecken - nicht ganz einfach: Wer kann die Robbe auf seiner Eisscholle im unteren Bild entdecken?
Da die Robbe sehr weit weg war, habe ich zum ersten mal (und nicht zum letzten mal Heute) mein neues 800mm Objektiv samt 2fach Konverter zum Einsatz gebracht. Ich war so froh diese Kombination mitgebracht zu haben, und auch über das Einbeinstativ das hier zum Einsatz kam.
Mit unseren kleinen Anlegerbooten ging es dann an Land, unsere Guides hatten vom Schiff aus eine kleine Kolonie von Walrossen entdeckt.
Vorher mussten wir aber noch an den wütenden Küstenseeschwalben vorbei die ihre Brut vehement verteidigen. Also eine Hand nach oben, am besten einen Schal oder eine Haube in der Hand und darauf vertrauen das sie wirklich immer nur den höchsten Punkt attackieren.
Nachdem wir die Brutgebiete so gut es ging durchquert haben - ein hoch auf die Guides die immer schon vorab testen wo es am Besten, und auch am Gefahrlosesten (auch für die Tiere), möglich ist - kamen wir zu dem kleinen Strandabschnitt vor dem wunderschönen Gletscher wo die Walrösser am Strand schliefen.
Man kann sich nicht vorstellen wie sehr diese Walrösser stinken, das liegt an ihrer Muscheldiät. Sie pfurzen und schnarchen vor sich hin und sind dabei doch so beeindruckend. Alle Walrösser die wir heute gesehen haben - und es werden noch viel viel mehr - sind übrigens Männchen. Die Weibchen leben an der Ostküste von Spitzbergen und die Männchen schwimmen nur zu Paarung rund um die Inselgruppe. Warum das so ist? Die Jungs machen alles platt was Ihnen im Weg liegt. Die kleinen Walrosskälber wären in ständiger Gefahr erdrückt zu werden.
Als wir wieder in unser kleines Boot stiegen tauchten übrigens zwei Walrösser direkt neben uns im Wasser auf. Das war auch ein einmaliges Erlebnis. Sie waren praktisch zum Greifen nah, keiner hat Ihnen etwas von den geltenden Abstandsregeln erzählt.
Während unseres Mittagessens ging es dann weiter nach Norden - unser nächstes Ziel war der Smeerenburg Gletscher.
Auch hier hatten wir eine Landgang. Es ist ein wenig gruselig am Gletschereis zu gehen wenn auf der anderen Seite der Gletscher kalbt und das Eis die ganze Zeit knackt. Und was man sich nicht vorstellen kann wenn man es nicht selbst erlebt hat ist die Stille die hier herrscht. Bis auf das knacken des Eises ist nichts zu hören, bis wieder der Donner erhallt der den Gletscherabbruch begleitet.
Weiter ging die Fahrt zum 80sten Breitengrad, bevor wir aber dort ankamen erlebte ich bei Smeerenburg mein persönliches Highlight, mein größer Wunsch auf dieser Reise wurde gleich doppelt erfüllt. Erst wurde uns gemeldet das eine größere und sehr aktive Walrosskolonie gesichtet wurde. Also stoppte das Schiff damit wir diese in Ruhe beobachten konnten.
Und dann entdeckten wir den ersten Eisbären, er lag nicht weit von den Walrösser im Sand und schlief (es wurde sogar schon vermutet das er von den Walrössern zerquetscht wurde). Ich habe also wieder mein langes Tele zum Einsatz gebracht und ein paar tolle Fotos vom erwachenden (und dann weiterschlafenden) Eisbären zu schießen.
Weiter oben am Hügel war dann noch ein zweiter Eisbär zu sehen. Ich war so glücklich über meine Fotoausrüstung die mir erlaubt hat den Bären so zu fotografieren das er nicht nur ein weißer Punkt am Horizont ist. Und wer sich die Robbe im Vergleich zum Eisbären ansieht kann erkennen das dieser Eisbär wirklich weit weg war.
Und Er, die Guides waren sich ziemlich sicher das es ein Männchen war, war weit aktiver. Er hat sich auf den Weg gemacht und wir haben ihn mit Schiff so lange es ging begleitet. Die Vermutung das es ein Männchen ist stützt sich auf der Tatsache das der Eisbär einen sehr dicken Hals hat, ein typisches Merkmal. Deswegen kann man Eisbärenmännchen auch kein Sendehalsband anlegen, sie würden es über ihren kleinen Kopf wieder abstreifen.
Schlussendlich wurde mit Champagner angestoßen als wir die kleine Insel Moffen erreichten und für kurze Zeit zu den wenigen Menschen gehörten die sich so weit nördlich befinden. 80 Grad Nord - Von hier sind es nur mehr ca. 1.000 km zum Nordpol.
Tag 3 - Das Abenteuer beginnt
Nach dem gestrigen “Aufwärmen” in Longyearbyen ging es heute endlich so richtig los. Aber bevor es auf unser Schiff ging waren wir noch auf einem kleinen Ausflug. Erst ging es zu dem wohl meistfotografierten Schild auf Spitzbergen. Ab hier darf man nur mehr bewaffnet unterwegs sein. Die Gefahr einem Eisbären zu begegnen ist immer gegeben, und erst wenige Tage zuvor kam der König der Arktis der Stadt zu nahe und musste mit Hubschraubern vertrieben werden.
Unsere Fahrt ging aber über die Stadtgrenze, und damit über dieses Schild hinaus, vorbei an Kohleminen und verwunschenen Landschaften (vor allem weil alles Nebelverhangen war) ging es zum Camp Barentz, benannt nach dem Entdecker von Svalbard, Willem Barentz.
Dort haben wir erst eine kleine Einführung in das Hundeschlittenfahren bekommen und konnte die Schlittenhunde bewundern und streicheln. Außerdem haben wir bei heißen Getränken und einer kleinen Jause alles über den Eisbären erfahren.
Im Normalfall ziehen 6 der Hunde einen Schlitten. Die starken Hunde hinten und die intelligenteren Hunde (das sind meistens die Weibchen - Nein, das habe ich gerade nicht erfunden!) laufen vorne - denn sie müssen die Kommandos umsetzen können. Wichtig: Wenn der Bremsanker gelöst wird (ja die Schlitten haben einen Anker) muss man bereit sein und den Fuß auf der Bremse haben - denn die Hunde starten sofort durch.
Mein erstes Spitzbergen-Rentier habe ich dann auch beim Camp entdeckt. Diese Art ist endemisch auf Spitzbergen und bewegt sich überall frei herum. Auch in den “Städten” sind sie anzutreffen. Man schätzt den Bestand auf dem Archipel auf ca. 10.000 Rentiere.
Zurück in Longyearbyen ging es erst noch ins kleine aber feine Museum. Dort lernt man alles über die Geschichte der Insel und die Tierwelt. Und dann ging es endlich auf die Nordstjernen! Das nach dem Nordstern benannte Schiff wurde 1956 erbaut und 2014 modernisiert. Es war ursprünglich ein Postschiff und meine Kabine (die größte am Schiff und die Einzige ohne Stockbett) war ursprünglich die des Postmeisters.
Eine schöne Überraschung: wir waren nur 42 Gäste an Bord und in der deutschsprachigen Gruppe waren wir nur Sieben! Nach einer kleinen Einweisung was im Notfall zu tun ist (wo sind die Rettungsboote, wo die Schwimmwesten) und einer Vorstellungsrunde der Guides und ein kurzes Briefing, ging es bei herrlichem Wetter hinaus aus den Adventfjorden.
Das Wetter wechselt hier übrigens ständig. Mal gibt es Sonne, dann ist wieder alles Nebelverhangen. Aufgrund der Mitternachtssonne bleibt es immer hell. Ich habe mich fast nur an Deck aufgehalten, um ja nichts zu verpassen - nur zum schlafen und essen ging es hinein. Vorbei an wunderschönen Landschaften und begleitet von Vögeln - die ersten Papageientaucher und Dickschnabellummen konnten wir bereits erspähen, und wer schnell war auch fotografieren.
Unseren ersten Landgang hatten wir am späteren Nachmittag am Vogelfelsen “Alkhornet”, er thront 617 Meter hoch am Eingang des Isfjord. Dort war gleich das erste Highlight das wir beobachten konnten: Wir wurden Zeuge wie ein kleines Dickschnabellummenküken von seinen Eltern von den Klippen heruntergelockt wurde. Die Kleinen springen hinunter und werden durch den Wind etwas abgebremst, bevor sie auf der Wasseroberfläche aufkommen. Fotografieren oder filmen ging sich nicht aus, aber das Erlebnis war Einmalig: Ein Elternteil voran, danach das Küken und der zweite Elternteil hinterher.
Im Bild oben sieht man übrigens die Nordstjernen und unten sieht man eines unserer Landungsboote. Mike, unser Guide, hat nicht nur gut auf uns aufgepasst (immer bewaffnet wegen der Eisbären) sondern uns mit vielen Informationen versorgt.
Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Moosen und Flechten - aber es gibt auch Bäume die nicht größer sind als Gänseblümchen. Sie sind nur aufgrund ihrer Struktur den Bäumen zuzurechnen. Das wir auch mit Tiersichtungen belohnt werden würden, hätten uns schon die Relikte wie Knochen und Fell verraten können. Aber das es so großartig wird, damit haben nicht einmal die Guides gerechnet.
Denn, überhaupt nicht scheu und völlig davon unbeeindruckt das 42 Touristen und ihre Guides ihre Kameras und Ferngläser auf ihn richteten, da war ein Polarfuchs - noch nicht im weißen Winterfell aber einfach wunderschön! Etwas weiter weg war auch noch ein Weiterer Fuchs zu sehen, aber dieser hier hatte uns fest in seinem Bann.
Der Polarfuchs wechselt die Fellfarbe je nach Jahreszeit, dieser hier präsentierte sich im schönsten Sommerfell.
Und wenn man sich vom Fuchs losreißen konnte und sich umgedreht hat (gar nicht so leicht) war da eine Rentierfamilie. Ein paar erwachsene Tiere und 2 Jungtiere grasten friedlich vor sich hin, ebenso wie der Fuchs völlig unbeeindruckt von uns Menschen.
Und das alles am Fuße des Vogelfelsens auf die Dreizehenmöwen laut kreischend brüteten. Zurück am Strand konnte ich dann auch noch Strandläufer fotografieren bevor wir wieder auf das Schiff zurück mussten.
Abgerundet wurde dieser perfekte Tag dann noch als während des Abendessens die Durchsage ertönte das wir unseren ersten Gletscher erreicht hatten - den Esmarkbreen (Breen heißt übrigens Gletscher auf Norwegisch). Also schnell die Kameras geschnappt (ja auch beim Essen lagen sie immer neben mir) und raus an Deck. Was für ein toller erster Tag an Bord!
Tag 2 - Willkommen in Spitzbergen
Nach einer entspannten Nacht beim Flughafen Oslo ging es mit SAS hinauf in den hohen Norden. Die meiste Zeit war Norwegen unter einer dicken Wolkendecke versteckt, aber über den Lofoten und dem Gletscher Svartisen hat sich die Wolkendecke gottseidank verzogen.
Nach 3 Stunden Flug haben wir dann Spitzbergen erreicht - mein erstes Foto des Svalbard-Archipels war dieses hier:
Svalbard, die “Kühle Küste” ist der Name des Archipels, Spitzbergen die größte Insel und Longyearbyen ist der Hauptort der Inselgruppe. Hier befindet sich auch der “Weltweite Saatgut-Tresor”, 1.255.332 verschiedene Samen von 6120 Arten sind hier gelagert. Der Tresor dient zum Erhalt und dem Schutz der Arten- und Varietäten-Diversität von Nutzpflanzen. Im unteren Bild sieht man den unscheinbaren Eingang.
Longyearbyen ist eine vom Kohleabbau geprägte Stadt, heute sind die Vorkommen verbraucht und die Stadt lebt vom Tourismus. Den Namen hat die Stadt übrigens von John M. Longyear der im Jahr 1904 die Trondhjem Spitsbergen Coal Company erwirbt und 1906 Longyear City, auch als „Das Lager“ bekannt, errichtet.
Die Stadt liegt übrigens wunderschön am Adventfjorden. Der Name hat nichts mit dem Advent zu tun, sondern ist eine Abwandlung des englischen Adventure Bay, wohl von einem englischen Walfänger mit Namen Adventure der hier 1656 stationiert war.
Die Landschaft wirkt karg und ein wenig trostlos, wahrscheinlich heute auch dem nebeligen Wetter geschuldet. Aber die Häuser sind bunt und wenn man genau hinschaut ist überall Leben.
Man muss sogar höllisch aufpassen - ich wurde von keinem Eisbären, aber von einer Küstenseeschwalbe attackiert. Ich bin wohl ihrem Nest zu nahe gekommen. Hier ein Tipp für Alle die noch nie das Vergnügen hatten (ich war schon in Island über die richtige Vorgehensweise informiert worden): Eine Hand in die Höhe - sie greifen immer den höchsten Punkt an, dann ist der Kopf geschützt. Natürlich habe ich mich auch sofort von dort entfernt, Ich will die Tiere ja nicht stören.
Entzückend fand ich auch die Kirche. Die erste Kirche wurde 1921 eingeweiht aber leider im 2ten Weltkrieg von den Deutschen zerstört. Die jetzige Kirche gibt es seit 1958, sie ist nicht nur Kirchenraum sondern auch ein Kulturzentrum. Übrigens muss man bevor man in die Kirche gehen darf die Schuhe im Vorraum ausziehen. Das ist hier überall so, sogar in der Tourismusinformation.
Die Stimmung heute fand ich besonders schön - wer braucht schon Sonnenschein wenn er eine wunderschöne Nebelstimmung haben kann - vor Allem in dieser Umgebung.
Pflanzen finden sich übrigens auch überall. Moose und Flechten, aber auch Wollgras und alle möglichen Sumpfpflanzen sind mir aufgefallen.
Und natürlich mein persönliches Highlight - Vögel überall! Die Gänse marschieren überall zwischen den Häusern herum. Dazu die wunderschönen Möwen, Seeschwalben, Bekassinen, und und und. Ich kann es kaum erwarten morgen mehr zu sehen.
Tag 1 - Zwischenstopp in Oslo
Heute hat meine Expeditionsreise nach Spitzbergen begonnen. Die meiste Zeit war ich am Flughafen oder im Flugzeug. Erst ging es von Wien nach Frankfurt und dann weiter nach Oslo.
Mit dem Shuttlebus bin ich dann in mein Flughafen Hotel nach Jessheim gefahren. Kling weit, ist aber nur auf der anderen Seite der Flugfelder. Da es nicht mehr ganz so früh war als ich im Hotel angekommen bin, habe ich auf den Weg nach Oslo verzichtet.
Ich war dafür vor und nach dem Abendessen noch spazieren und habe mich der wunderschönen Natur gewidmet. Also bin ich vom Hotel aus losmarschiert und dabei erste einmal an einigen hübschen Häusern vorbeigekommen.
Ich habe ein paar Vögel fotografieren können. Leider habe ich mein Tele im Hotel gelassen - aber es ging auch so. Also hier ein Foto von dem was mir so vor die Linse geflogen ist (inklusive Insekten).
Und von den wunderschönen Pflanzen habe ich mich auch aufhalten lassen. Ich war überrascht von der Vielzahl an Pilzen (ich würde aber davon abraten sie zu Essen)
Morgen geht es dann weiter nach Spitzbergen. Dort wird die Natur nicht mehr so üppig sein wie hier im wunderschönen Festlandnorwegen.