Nach einer entspannten Nacht beim Flughafen Oslo ging es mit SAS hinauf in den hohen Norden. Die meiste Zeit war Norwegen unter einer dicken Wolkendecke versteckt, aber über den Lofoten und dem Gletscher Svartisen hat sich die Wolkendecke gottseidank verzogen.
Nach 3 Stunden Flug haben wir dann Spitzbergen erreicht - mein erstes Foto des Svalbard-Archipels war dieses hier:
Svalbard, die “Kühle Küste” ist der Name des Archipels, Spitzbergen die größte Insel und Longyearbyen ist der Hauptort der Inselgruppe. Hier befindet sich auch der “Weltweite Saatgut-Tresor”, 1.255.332 verschiedene Samen von 6120 Arten sind hier gelagert. Der Tresor dient zum Erhalt und dem Schutz der Arten- und Varietäten-Diversität von Nutzpflanzen. Im unteren Bild sieht man den unscheinbaren Eingang.
Longyearbyen ist eine vom Kohleabbau geprägte Stadt, heute sind die Vorkommen verbraucht und die Stadt lebt vom Tourismus. Den Namen hat die Stadt übrigens von John M. Longyear der im Jahr 1904 die Trondhjem Spitsbergen Coal Company erwirbt und 1906 Longyear City, auch als „Das Lager“ bekannt, errichtet.
Die Stadt liegt übrigens wunderschön am Adventfjorden. Der Name hat nichts mit dem Advent zu tun, sondern ist eine Abwandlung des englischen Adventure Bay, wohl von einem englischen Walfänger mit Namen Adventure der hier 1656 stationiert war.
Die Landschaft wirkt karg und ein wenig trostlos, wahrscheinlich heute auch dem nebeligen Wetter geschuldet. Aber die Häuser sind bunt und wenn man genau hinschaut ist überall Leben.
Man muss sogar höllisch aufpassen - ich wurde von keinem Eisbären, aber von einer Küstenseeschwalbe attackiert. Ich bin wohl ihrem Nest zu nahe gekommen. Hier ein Tipp für Alle die noch nie das Vergnügen hatten (ich war schon in Island über die richtige Vorgehensweise informiert worden): Eine Hand in die Höhe - sie greifen immer den höchsten Punkt an, dann ist der Kopf geschützt. Natürlich habe ich mich auch sofort von dort entfernt, Ich will die Tiere ja nicht stören.
Entzückend fand ich auch die Kirche. Die erste Kirche wurde 1921 eingeweiht aber leider im 2ten Weltkrieg von den Deutschen zerstört. Die jetzige Kirche gibt es seit 1958, sie ist nicht nur Kirchenraum sondern auch ein Kulturzentrum. Übrigens muss man bevor man in die Kirche gehen darf die Schuhe im Vorraum ausziehen. Das ist hier überall so, sogar in der Tourismusinformation.
Die Stimmung heute fand ich besonders schön - wer braucht schon Sonnenschein wenn er eine wunderschöne Nebelstimmung haben kann - vor Allem in dieser Umgebung.
Pflanzen finden sich übrigens auch überall. Moose und Flechten, aber auch Wollgras und alle möglichen Sumpfpflanzen sind mir aufgefallen.
Und natürlich mein persönliches Highlight - Vögel überall! Die Gänse marschieren überall zwischen den Häusern herum. Dazu die wunderschönen Möwen, Seeschwalben, Bekassinen, und und und. Ich kann es kaum erwarten morgen mehr zu sehen.