Heute war ich auf einem Tagesausflug mit Elite Tours im Waldviertel. Zuerst ging es nach Zwettl, einer der flächenmäßig größten Gemeinden Österreichs.
Der Name Zwettl ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Lichtung oder Rodung. Erstmals wurde Zwettl im Oktober 1139 in der Gründungsurkunde des nahegelegenen Stiftes Zwettl erwähnt.
Die Stadt wurde übrigens von den Kuenringern gegründet, ja das sind die die auch in der Wachau die Donau kontrolliert haben. Sie gründeten auch das Stift Zwettl und Burgen “stampften” sie auch überall aus dem Boden.
Für mich war der Stadtrundgang in Zwettl ein wenig zu kurz, die Stadtmauern und Türme haben wir zB nicht gesehen. Der Hauptplatz ist mit dem Hundertwasserbrunnen natürlich sehr nett, aber ich glaube man hätte die Stadtgeschichte auch ein wenig besser rüberbringen können.
Ich bin aber immer wieder überrascht (warum eigentlich?) was für hübsche Orte wir in Österreich haben. Und das Waldviertel finde ich sehr schön und ist es Wert das ich mehr Ausflüge dorthin unternehme. Ohne Auto nicht immer leicht - aber das kriege ich schon hin.
Der nächste Halt war dann Schloss Rosenau, es wurde im Jahr 1593 von den Herren von Greiß von einem bereits vorhandenen Vierkanthof zu einem Renaissanceschloss umgebaut.
Von 1720 bis 1803 war Rosenau im Besitz der Grafen Schallenberg. Diese bauten das Schloss im Barockstil um und richtete dort Räume für eine Freimaurerloge ein.
Und genau aus diesem Grund ist dort nicht nur ein Freimaurermuseum eingerichtet sondern es finden noch immer Sitzungen der Freimaurer statt.
Man hatte übrigens Glück, den nach den Schallenbergs kam das Schloss in den Besitz von Georg Heinrich Ritter von Schönerer, der war nicht nur Antisemit sondern auch kein Freund der Freimaurer. Aber die Symbolik wurde übermalt und so wusste er nicht das er sein Schlafzimmer im Tempel eingerichtet hatte. Ich glaube er hätte nicht sehr friedlich geschlafen hätte er das gewusst.
Erst im Jahr 1972, als das Schloss und die Gutshofsiedlung vor dem Verfall gerettet und mit öffentlichen Mitteln saniert werden sollte, entdeckte man im Zuge der Renovierungsarbeiten die freimaurerischen Symbole. Ich fand das Museum super spannend, und die lokale Führerin wollte nicht aufhören uns alles zu erzählen. Dabei stand der Programmpunkt wegen dem Alle gebucht hatten noch bevor.
Und dieses Highlight war der Bärenwald Arbesbach. Der Bärenwald ist eine tolle Sache. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kauft Bären die unter unwürdigen Bedingungen leben (zB Restaurantbären vom Balkan) und bietet ihnen auf 24.000 m² ein neues artgerechteres Zuhause.
Seit ein paar Wochen ist der Bestand auf 4 Bären gewachsen. Davon haben wir 3 Bären gesehen. Die Fotos sind aber alle von Mark. Er hat mehr als 20 Jahre seines Lebens als sogenannter "Restaurantbär" in Tirana, Albanien, verbracht. Er wurde neben einem Restaurant in einem kleinen Zwinger auf Betonboden gehalten und diente dort zum Anlocken von Gästen.
Zur Zeit ist er ein wenig beleidigt, er musste kurzfristig wegen Umbauarbeiten - der Bärenwald wird vergrößert - von seinem Gehege in das von Erich wechseln - den kann er aber nicht leiden und alles riecht nach ihm. Also bleibt er lieber in seiner Höhle. Bald darf er aber zurück in sein Revier. Das Gute - durch den erhöhten Standpunkt - und Loch im Zaun für Fotografen - konnte man ihn gut fotografieren.
Auf diesem Wege möchte ich Danke sagen für die Gute Arbeit die Vier Pfoten hier leistet. Und als Fazit für den heutigen Tag: Es war ein wirklich abwechslungsreicher und schöner Ausflug, und ich komme sicher wieder ins Waldviertel.