Da heute eigentlich schon ab Mittag Regen und Gewitter angesagt waren (die dann doch erst am späten Nachmittag eingetroffen sind), habe ich mich für den Wildpark Ferleiten als Ausflugsziel entschieden.
Der Wildpark liegt bei der Einfahrt zur Großglockner Hochalpenstraße und beherbergt ca. 200 Tiere, diese kommen fast alle in den Alpen vor. Ein paar Exoten wie Bisons oder Waschbären gibt es aber auch.
Dem Rotwild kommt man sogar sehr nahe, man geht direkt durch ihr Revier. Gottseidank sehen sie einen nicht als Bedrohung, ich will eigentlich keine Begegnung mit dem Geweih haben.
Bei einigen Tieren gab es auch Junge - so zB bei den Steinböcken.
Die Aussichten auf den Nationalpark Hohe Tauern sind ein Traum. Hätte ich einen Garten. dann hätte ich auch gerne diese Bank!
Die Eulen in Ihren Volieren taten mir ein wenig leid - vor allem weil dumme Touristen die Schneeeule geärgert haben. Das Pfauchen haben sie einfach ignoriert. Das sind die Momente in denen ich manche Menschen gerne schlagen möchte.
Oder ins Bärengehege werfen, da schaue ich mir dann an ob sie den auch ärgern - Sicher nicht lange.
Der Name Ferleiten leitet sich wahrscheinlich von den “Leichten Hängen” ab, diese bezeichnete man früher als „ferne Leiten“. Früher war das Gebiet übrigens ein Seeboden.
Der Wildpark ist ein Familienbetrieb, seit 1874 betreibt die Familie Mayr in Bruck und Ferleiten an der Großglocknerstraße Gastronomie und Landwirtschaft. Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft wurde diese hier aber unrentabel, man widmete daher in den 1970er Jahren 15 Hektar in eine Wildparkanlage um.
Heute gibt es hier ca. 40 Tierarten. Meine Lieblinge der Anlage: Die Luchse - 2 Jungtiere gibt es hier und die sind einfach herzallerliebst.
Erst hatte ich nur die beiden Erwachsenen Tiere gesehen, doch dann sind die Jungen erwacht und aus dem Dickicht heruntergekommen um zu spielen. Es ist ein Wunder das ich den Bus retour erwischt habe und mich losreißen konnte.
Danach ging es retour nach Zell, erst habe ich überlegt noch einen Abstecher auf das Kitzsteinhorn zu machen - aber da gingen gestern scheinbar Muren ab. Dh der Gletscherexpress war nicht erreichbar (und auch die Kaprun Stauseen nicht - gut das ich gestern dort war).
Dort bin ich dann erst einmal spazieren gegangen. Mein Hotel liegt übrigens gegenüber vom Rathaus. Eigentlich ist es ein Schloss, das Schloss Rosenberg. Es ist ein typischer Salzburger Ansitz, also der Wohnort des niedrigen Adels (ein Rittersitz).
Der Altstadtkern von Zell am See ist nicht sonderlich groß. der Schönste Platz ist sicher der Stadtplatz, früher der Marktplatz der von älterer Bausubstanz aus den 12. Jahrhundert eingerahmt ist.
Dort ist auch der Vogtturm zu finden - in dem alten Wehrturm ist ein kleines aber feines Museum untergebracht. Dort habe ich einiges über die Geschichte der Region erfahren.
So auch das in der Hippolytkirche ein keltischer-römischer Reliefstein eingearbeitet ist. Da er sich im Altarraum befindet muss man schon Bescheid wissen um ihn zu entdecken. Im Kirchenführer wird er nicht erwähnt.
Ende des 6. Jahrhunderts gab es unter dem Papst Gregor I ein Dekret das heidnische Steine in die Kirchen eingearbeitet werden sollten um den Sieg über die Heiden zu manifestieren.
Ich finde die Kirche übrigens wunderschön, nicht nur von außen sondern vor allem der Innenraum hat es mir angetan.
Das war es wieder mit meinem Kurztrip ins schöne Salzburger Land. Ich komme sicher wieder. Wenn ich überhaupt wegkommen. Es tobt schon wieder ein Gewitter und die Feuerwehren sind hier im Dauereinsatz. Ich habe gerade gelesen das gestern Nacht in Zell am See (auf der anderen Seeseite) ein Haus von einer Mure verschüttet wurde, und auch Teile von Kaprun noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind.