2024 08 18 - Tag 4 - Wildpark Ferleiten

Da heute eigentlich schon ab Mittag Regen und Gewitter angesagt waren (die dann doch erst am späten Nachmittag eingetroffen sind), habe ich mich für den Wildpark Ferleiten als Ausflugsziel entschieden.

Der Wildpark liegt bei der Einfahrt zur Großglockner Hochalpenstraße und beherbergt ca. 200 Tiere, diese kommen fast alle in den Alpen vor. Ein paar Exoten wie Bisons oder Waschbären gibt es aber auch.

Dem Rotwild kommt man sogar sehr nahe, man geht direkt durch ihr Revier. Gottseidank sehen sie einen nicht als Bedrohung, ich will eigentlich keine Begegnung mit dem Geweih haben.

Bei einigen Tieren gab es auch Junge - so zB bei den Steinböcken.

Die Aussichten auf den Nationalpark Hohe Tauern sind ein Traum. Hätte ich einen Garten. dann hätte ich auch gerne diese Bank!

Die Eulen in Ihren Volieren taten mir ein wenig leid - vor allem weil dumme Touristen die Schneeeule geärgert haben. Das Pfauchen haben sie einfach ignoriert. Das sind die Momente in denen ich manche Menschen gerne schlagen möchte.

Oder ins Bärengehege werfen, da schaue ich mir dann an ob sie den auch ärgern - Sicher nicht lange.

Der Name Ferleiten leitet sich wahrscheinlich von den “Leichten Hängen” ab, diese bezeichnete man früher als „ferne Leiten“. Früher war das Gebiet übrigens ein Seeboden.

Der Wildpark ist ein Familienbetrieb, seit 1874 betreibt die Familie Mayr in Bruck und Ferleiten an der Großglocknerstraße Gastronomie und Landwirtschaft. Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft wurde diese hier aber unrentabel, man widmete daher in den 1970er Jahren 15 Hektar in eine Wildparkanlage um.

Heute gibt es hier ca. 40 Tierarten. Meine Lieblinge der Anlage: Die Luchse - 2 Jungtiere gibt es hier und die sind einfach herzallerliebst.

Erst hatte ich nur die beiden Erwachsenen Tiere gesehen, doch dann sind die Jungen erwacht und aus dem Dickicht heruntergekommen um zu spielen. Es ist ein Wunder das ich den Bus retour erwischt habe und mich losreißen konnte.

Danach ging es retour nach Zell, erst habe ich überlegt noch einen Abstecher auf das Kitzsteinhorn zu machen - aber da gingen gestern scheinbar Muren ab. Dh der Gletscherexpress war nicht erreichbar (und auch die Kaprun Stauseen nicht - gut das ich gestern dort war). 

Dort bin ich dann erst einmal spazieren gegangen. Mein Hotel liegt übrigens gegenüber vom Rathaus. Eigentlich ist es ein Schloss, das Schloss Rosenberg. Es ist ein typischer Salzburger Ansitz, also der Wohnort des niedrigen Adels (ein Rittersitz). 

Der Altstadtkern von Zell am See ist nicht sonderlich groß. der Schönste Platz ist sicher der Stadtplatz, früher der Marktplatz der von älterer Bausubstanz aus den 12. Jahrhundert eingerahmt ist.

Dort ist auch der Vogtturm zu finden - in dem alten Wehrturm ist ein kleines aber feines Museum untergebracht. Dort habe ich einiges über die Geschichte der Region erfahren. 

So auch das in der Hippolytkirche ein keltischer-römischer Reliefstein eingearbeitet ist. Da er sich im Altarraum befindet muss man schon Bescheid wissen um ihn zu entdecken. Im Kirchenführer wird er nicht erwähnt. 

Ende des 6. Jahrhunderts gab es unter dem Papst Gregor I ein Dekret das heidnische Steine in die Kirchen eingearbeitet werden sollten um den Sieg über die Heiden zu manifestieren.

Ich finde die Kirche übrigens wunderschön, nicht nur von außen sondern vor allem der Innenraum hat es mir angetan.

Das war es wieder mit meinem Kurztrip ins schöne Salzburger Land. Ich komme sicher wieder. Wenn ich überhaupt wegkommen. Es tobt schon wieder ein Gewitter und die Feuerwehren sind hier im Dauereinsatz. Ich habe gerade gelesen das gestern Nacht in Zell am See (auf der anderen Seeseite) ein Haus von einer Mure verschüttet wurde, und auch Teile von Kaprun noch immer von der Außenwelt abgeschnitten sind.

2024 08 17 - Tag 3 - Kaprun

Aufgrund der drohenden Unwetter habe ich mein Urlaubsprogramm ein wenig umgestellt. Ich will nicht in ein Unwetter geraten wie es gestern Abend über Zell am See heruntergegangen ist.

Also bin ich statt nach Krimml zu fahren um den Wasserfall zu bewundern (das muss ich wohl auf einen anderen Urlaub verschieben) erst einmal zu den Hochgebirgsstauseen Kaprun aufgebrochen. Die Gewitter waren ja erst für den Nachmittag angesagt.

Die beiden Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Mooserboden sind auf 2.036 Metern Seehöhe wie Fjorde in die alpine Landschaft eingebettet.

Der Stausee Mooserboden hat ein einen Nutzinhalt von max. 84,9 Mio. m³ Wasser und besteht zum großem Teil aus Schmelzwasser der Pasterze.

Hier schließt sich der Kreis zu Gestern, denn dieses Schmelzwasser wird im Stausee Margaritze in Kärnten gesammelt und durch den 11,5 km langen Möll-Überleitungsstollen in den Speicher Mooserboden geleitet.

Mehrere markant ausgeprägte Gletscher fließen zwischen dem Wiesbachhorn und dem Kapruner Törl in Richtung Mooserboden. 

Sie bilden den Karlinger Kees. Kees ist übrigens einer der Namen für Gletscher, so wie auch Ferner oder Firn.

Danach ging es zur Sigmund Thun Klamm. Sie ist bis zu 32 m tief und 320 m lang. Die Klamm wurde durch die vor allem vom Schmelzwasser mehrerer Gletscher in den Hohen Tauern gespeiste Kapruner Ache gebildet und geht zurück auf die letzte Eiszeit.

Das schöne an der Klamm - es ist ein Einbahnsystem, die Holzstege führen einen stetig nach oben Richtung Klammsee, den kann man im Anschluss noch umrunden (habe ich natürlich auch gemacht)

Die 1893 erschlossene Klamm hat übrigens nur in den Sommermonaten geöffnet, denn besonders nach der Schneeschmelze schwellen die Wassermassen gewaltig an. Man hat auch heute die Kraft des Wassers gespürt - nass wird man auf jeden Fall - perfekt bei der Hitze.

Und wenn man genau aufpasst sieht man in den Felswänden auch Figuren (wer keine Phantasie hat wird mit Schildern darauf aufmerksam gemacht) - so kann man den Klammgeist entdecken (links im Bild) oder die Klammhexe (rechts im Bild).

Da sich das angekündigte Gewitter weiter in den Abend verschoben hat, konnte ich auch noch eine abschließende Panoramafahrt auf dem Zeller See machen. 

Hier noch ein paar Impressionen, dieser Panoramafahrt. Meine Pläne für Morgen hängen vom Wetterbericht ab.

2024 08 16 - Tag 2 - Großglockner Hochalpenstraße

Heute habe ich so wie letztes Jahr den Glocknerbus genutzt - eine tolle Erfindung. Mit einem Nationalpark-Ranger der einem alles erklärt ist man unterwegs bis zur Pasterze.

Die Großglockner Hochalpenstraße ist eines der am Meisten besuchten Ausflugszielen Österreichs. Heute hat man das aufgrund des schönen Wetters auch gemerkt - Unzählige Motorradfahrer und Radfahrer waren neben den vielen Autos unterwegs.

Die Straße führt auf einer Länge von 48 Kilometern in die Bergwelt und führt Kehre für Kehre mitten ins Herz des Nationalpark Hohe Tauern. Bis hinauf auf die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

Dort sieht man auch Österreichs höchsten Berg, den Großglockner mit dem Pasterzen-Gletscher, dem größten noch existierenden Gletscher der Ostalpen.

Der Glockner hier unten im Bild hat sich aber ein wenig geziert, seine Spitze hat er uns nicht gezeigt - aber Besser als letztes Jahr, als man vor lauter Nebel nicht einmal die Pasterze gesehen hat.

Die Kaiser Franz Josefs Höhe liegt auf 2.369m Seehöhe, wunderschön in die Landschaft fügt sich die Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte ein.

Startpunkt der Pasterze ist der 3453m hohe Johannisberg. Die Zunge endet wenige hundert Meter vor dem Sandersee.

Da ich dieses Jahr mit einer langen Brennweite unterwegs war konnte ich auch ein paar Detailaufnahmen des Gletschers aufnehmen. Ohne aus Zeitmangel näher heranzukommen.

Der scheue Großglockner ist 3798m hoch, leider sieht man den markanten Doppelgipfel, den er mit dem Kleinglockner bildet, aufgrund der Wolken nicht.

Aber gesehen hat man die Murmeltiere - diese haben hier jede Scheu verloren. Leider verwechseln Touristen die wilde Natur zu oft mit einem Streichelzoo - die Wildtiere zu füttern tut ihnen nicht gut. Erstens sollten sie nur Kräuter fressen (keine Karotten, Äpfel, Bananen und was auch immer die “Tierfreunde” ihnen geben) und zweitens verlernen gerade Jungtiere sich selbst die Nahrung zu suchen - der Hungertod sobald im  Spätherbst die Touristen ausbleiben ist ihnen dann gewiss. 

Der Name Pasterze bezeichnet übrigens ein Gebiet, das zur Viehweide geeignet ist. Warum dieser Name für einen Gletscher? Vielleicht liegt die Lösung in einer alten Sage: So wird auch die Vergletscherung des Großglocknergebietes als Strafe für die Verschwendungssucht der Bauern im früher angeblich fruchtbaren Pasterzental gesehen, das mit seinem gesamten Umfeld zu Eis erstarrte.

Zu meiner großen Freude sind dann ganz am Schluss auch noch 2 Steinböcke aufgetaucht. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.

Der Mensch hätte diese wunderschönen Tiere beinahe ausgerottet. Denn er wurde in der früheren Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare des Steinbocks, vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen, als Medizin gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt wurde.

Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprojekt haben wir wieder einen stabilen Bestand von ca. 4500 Tieren in Österreich. Das einzige Problem: Alle Tiere stammen von nur 100 Tieren ab. Inzucht ist da vorprogrammiert und die Tiere sind anfälliger für Krankheiten. 

Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe hat ihren Namen unserem Habsburger Kaiser zu verdanken der hier im Jahr 1856 von Heiligenblut bis an den Rand der Pasterze gewandert ist. Und genau diese Stelle, von der aus der Kaiser den Großglockner bewundert hat, ist nach ihm benannt.

Die Pasterze war allerdings weit höher damals, der Klimawandel, der seit Beginn der industriellen Revolution erschreckend an Fahrt aufgenommen hat, setzt dem Gletscher enorm zu. 

Das Wasser der Pasterze speist den Stausee Margaritze, der unterhalb des Glocknerhauses liegt. Hier oben im Bild.

Das war wieder ein wunderschöner Ausflug. Ich würde gerne mal hier oben übernachten. Die Möglichkeit gibt es ja, und in aller Früh sind die Tiere aktiver.

2024 08 15 - Tag 1 - Zell am See

Das lange Wochenende verbringe ich Abseits der Hitze die in Wien herrscht im schönen Zell am See. Nicht das es hier nicht heiß wäre! Ich habe gleich nach meiner Ankunft mehrere Liter Schweiß verloren.

Gut das mag jetzt nicht nur an der Hitze liegen - auch hier kratzt man nicht nur am 30er - sondern daran das ich gleich mal zur Schmittenhöhenbahn marschiert bin. 2 km Asphalt in der prallen Mittagssonne, nicht sehr schlau.

Die Schmittenhöhe ist der Hausberg von Zell am See und weist eine stattliche Höhe 1965m auf. Von dort hat man eine Traumhafte Aussicht auf einige Dreitausender und natürlich auch auf den Zeller See.

Kulturell gibt es oben die Elisabeth Kapelle zu sehen. Sie wurde 1904 zu Gedenken an die wohl bekannteste Kaiserin (Sorry Maria Theresia) unseres schönen Landes errichtet. Schließlich war unsere Sisi hier ja auch wandern. 

Meine Namensvetterin war aber mit einer weitaus besseren Kondition ausgestattet und ist mitten in der Nacht hinaufgewandert um den Sonnenaufgang zu erleben. Ich habe die Seilbahn genommen. bin aber 2/3 des Berges hinuntergewandert (dann haben die Knie gemeint: Genug ist Genug und ich habe auf den City Express zurückgegriffen)

Ich habe vor dem Abstieg aber noch den Höhenrundweg genommen, habe mein Mittagessen auf einer der Hütten eingenommen und mich gewundert warum da oben so viele “Halbschuhtouristen” rumlaufen. Die waren aber nur bei der Hütte und sind nach ein paar Selfies wieder mit der Bahn hinuntergefahren.

Der Blick zum Kitzsteinhorn und den Kapruner Stauseen lag ja ungünstig im Gegenlicht (siehe Bilder weiter oben), aber der Blick zum Steinernen Meer war schon beeindruckend und sehr fotogen. 

Bei meinem schweißtreibenden Abstieg habe ich dann Schlumpfhausen entdeckt - in diesen riesigen Pilzen müssen Schlümpfe leben. Warum sollten die sonst so riesig werden.

Nach einer wohlverdienten Dusche bin ich dann durch die Stadt zum See marschiert. Heute ist der ja nur mehr 4 km lang, aber früher reichte er bis nach Saalfelden.

Der See entstand am Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 10.000 bis 16.000 Jahren durch eine von den Eismassen der nördlichen Glocknergruppe hervorgerufene Ausschürfung.

Erste Besiedlungen gab es hier wohl schon vor 3000 Jahren. Es gibt Funde des keltischen Stammes der Ambisonten sowie römische Funde. 

Nach einem reichhaltigen Abendessen im Ortszentrum ging es dann nochmals zum See. Die Sonne war bereits untergegangen (nur mehr ein wenig Abendglühen wurde von den Wolken gefangen) und der Mond hat den See beleuchtet.

Gewartet habe ich aber auf die Lichtershow die es 3x die Woche hier gibt.

Zu guter Letzt noch ein Video der Lichtershow.

Morgen geht es dann zum Großglockner ich hoffe ohne Gewitter und mit besseren Wetter als letztes Jahr,