Heute sind wir von Abu Dhabi direkt in den Oman gefahren. Als Schengen-Mitglied ist man ja Grenzen nicht mehr gewöhnt, hier sind wir in die Wirklichkeit außerhalb Europas katapultiert worden. Über 3 Stunden haben wir uns an der Grenze aufgehalten, nicht weil so viel los war, sondern weil im Orient einfach alles gemächlicher voran geht. Von der Grenze gibt es natürlich keine Fotos - hier ist fotografieren streng verboten. Aber während der Fahrt konnte ich einige Impressionen einfangen.
Mit einiger Verspätung sind war dann doch unter Jubel im Sultanat Oman angekommen. Der Oman ist eine absolute Monarchie die von der Al-Bu-Said-Dynastie beherrscht wird. Haitham bin Tariq bin Taymur al-Sa'id ist seit 2020 der neue Sultan.
Was uns ignoranten Europäern nicht von alleine auffällt (ich habe nur die Hüte bewundert) ist das die Gewänder der Omani sich von denen der Männer in Abu Dhabi unterscheidet. Unser lokaler Guide und unser Fahrer haben sich als Models zur Verfügung gestellt und ihre Dishdasha für uns präsentiert. Die Dishdasha hat drei wesentliche Merkmale: Sie hat keine Brusttasche, vom Kragen baumelt eine Quaste, die in Parfüm getaucht wird, und drittens gibt es sie nicht nur in Weiß, wie in den Emiraten oder Saudi-Arabien, sondern in allen erdenklichen Farben. Darunter trägt "Mann" übrigens ein Wickeltuch, den Wizaar, der einer Unterhose entspricht. Die Kappe heißt übrigens Kumma.
Eines der früh besiedelten Gebiete der arabischen Halbinsel ist der Nordosten Südarabiens. Aus dem 3. Jahrtausend vor Christus stammen die Bienenkorbgräber in der Nähe von Ibri die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. Wir haben aus Zeitgründen die Gräber in Bat besucht.
Die runden Grabbauten aus der Bronzezeit wurden aus unbehauenen Steinen und ohne Mörtel auf bis zu 8m Höhe geschichtet. Heute sind sie nur mehr ca. 2,5 hoch und die Steine liegen überall verstreut herum. Es ist fast nichts über diese Kultur bekannt, die Funde sind spärlich und die Archäologie in dieser Region noch eine sehr junge Disziplin.
Die Periode in der die Gräber entstanden sind nennt sich übrigens die Hafit-Periode, benannt nach dem Berg der über den Fundstätten thront, dem Jebel Hafeet. Abgelöst wurde sie von der Magan-Kultur von der ebenfalls nicht viel bekannt ist. Sie haben sich den Kupferabbau und der Verarbeitung verschrieben. Das spärliche Wissen das man hat, stammt aus Quellen anderer Kulturen, so wird Magan zB in sumerischen Keilschriften genannt.
Jetzt habe ich meinem inneren Archäologen genug Raum gegeben - wobei ich es faszinierend finden würde hier zu forschen (wenn es nur nicht so heiß wäre!). Zum Abschluss gibt es noch ein Foto des Sonnenuntergangs.