Transsilvanien wir kommen!

Der Tag heute hat mit einem noch überfälligen Fotostopp in Bukarest begonnen, ich präsentiere: Das Haus des Parlaments. Es war das mit Abstand größte Bauprojekt der Ceauşescu-Ära. Auf einer Fläche von 265.000 m² wurde dem Größenwahn des Diktators Rechnung getragen.

Danach ging es zu den wirklich sehenswerte Ort Sinaia. Das rumänische Königshaus hat die Schönheit dieses Ortes, es gibt dort ein Kloster aus dem 17. Jahrhundert das der König besuchte, verzaubert. Er errichtete hier seine Sommerresidenz Schloss Peleş.

Das Schloss geht auf König Carol I und seiner Frau Elisabeth zurück. Es wurde 1883 eingeweiht und ist von einem englischen Landschaftspark umgeben. Die Pläne stammten übrigens von einem Wiener Architekten, Wilhelm von Doderer. Das der König ursprünglich aus einem deutschen Adelsgeschlecht - Hohenzoller-Sigmaringen - stammt sieht man dem Baustil sofort an.

Ich war dann auch noch im Schloss Pelişor, dem Schloss für den Thronfolger Ferdinand. Innen gefiel mir dieses Schloss um einiges besser. Das Hauptschloss ist sehr dunkel gehalten, wobei die Prinzessin Maria in der Ausstattung von Peilşor wohl die Zügel in der Hand hatte. Hier ist alles luftiger und leichter. Und es finden sich, was mir besonders gefällt, einige Jugendstil und Art Déco Elemente. Hier würde ich auch gleich einziehen.

Wie immer bei den Rundreisen erhält man immer nur einen kleinen Überblick über die Stadt die man besucht. Ich hätte schon beim Durchfahren der Stadt unzählige Fotomotive entdeckt und hätte auch zu gerne dem eingangs erwähnten Kloster einen Besuch abgestattet. Wie auch in Bad Ischl, dort wo der König ist, bleibt der Adel auch nicht fern. Der ganze Ort weist eine Vielzahl von schönen Villen auf. Aber leider blieb nur ein wenig Zeit die Umgebung der Schlösser zu erkunden.

Wie im Titel erwähnt sind wir ja heute nach Transsilvanien gekommen, oder wie man es auf Deutsch auch nennt: Siebenbürgen. Das Gebiet wurde seit dem 12. Jahrhundert mit deutschen Siedlern gesichert und gehörte fast 1000 Jahre zur ungarischen Krone. So kam das Gebiet schließlich auch unter Habsburgische Herrschaft. Eine Gründung des Deutschen Ritterordens, die Habsburger haben hier übrigens einige Hochmeister gestellt, ist die Stadt Braşov oder wie sie auf Deutsch heißt Kronstadt.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die “Schwarze Kirche”. Mit einer Höhe von 87 Metern ist sie das größte gotische Gotteshaus Siebenbürgens. Der Name kommt von einem Brand des Jahres 1698 der die Mauern und Wände der Kirche schwärzte.

Die Kirche ist übrigens nicht katholisch sondern es ist eine der Maria geweihte evengelische Hallenkirche. Auf dem Bild unten sieht man rechts oben auch das Kleinod der Kirche. Eine “al secco” Wandgemälde mit Maria, Barbara und Katharina. Die Statue unten im Bild zeigt übrigens Johannes Honterus, er hat den Buchdruck nach Kronstadt gebracht und eine humanistische Lehranstalt gegründet.

Aber die Stadt hat noch mehr zu bieten. Befestigungstürme, zauberhafte Innenhöfe und was einem Wiener natürlich sofort ins Auge sticht - eine Kopie unserer Griechenkirche. Und wie auch in Wien ist die eigentliche Kirche aufgrund des Dekretes des Kaisers nach hinten gesetzt. Die Häuserfront ist nur Fassade.

Zu guter Letzt noch der Blick aus meinem Hotelzimmer. Ich schaue geradewegs auf den Schlossberg. Die dort befindliche Burg war ein bedeutender Verteidigungspunkt außerhalb der Kronstädter Festung.