Posen - Warum Böcklein?!?

Heute haben wir den Vormittag in Posen verbracht. Als erstes fällt auf, hier gibt es überall Souvenirs mit Ziegenböcken.

Die Legende lautet wie folgt:


Als das Rathaus nach dem großen Brand der Stadt wiederaufgebaut wurde, beschloss man, am Turm eine Turmuhr anzubringen. Man beschloss weiterhin, dieses Ereignis mit einem rauschenden Festmahl zu feiern, zu dem wichtige Persönlichkeiten geladen wurden. Das Hauptgericht sollte ein Rehkeulenbraten sein, den der kleine Küchenjunge Pietrek zubereiten sollte. In dieser Zeit passierten auf dem Markt jedoch so viele interessante Dinge, dass der Küchenjunge beschloss, den Braten für einen Moment sich selbst zu überlassen und wenigstens ein paar Attraktionen auf dem Markt in Poznań zu erhaschen. Leider zog sich seine Abwesenheit über die Maßen hin, der Braten fiel ins Feuer und verkohlte. Der erschrockene Junge rannte auf die nahe gelegene Wiese, wo die Einwohner der Stadt ihre Tiere weideten, packte zwei Ziegenböcke und zerrte sie mit Gewalt in die Rathausküche.

Die Ziegenböcke, die ihr nahendes Ende fühlten, rissen sich von dem Jungen los und flohen auf den Turm. Dort begannen sie sich vor den Augen der versammelten Menge mit den Hörnern zu stoßen. Der Anblick der Ziegenböcke amüsierte den Bürgermeister, den Woiwoden und alle Gäste so sehr, dass sie Pietrek seine Schuld vergaben und den Uhrmachermeister beauftragten, einen speziellen Mechanismus zu bauen, der jeden Tag die Ziegenböcke in der Uhr in Bewegung versetzen würde. Seit jener Zeit erscheinen täglich genau um die Mittagszeit, wenn der Trompeter das Turmlied bläst, zwei einander mit den Hörnern stoßende Ziegenböcke vor der versammelten Menge.

Natürlich habe ich das Spektakel auch gefilmt.

Das Renaissance Rathaus ist 61 Meter hoch und erhielt seine heutige Gestalt nach dem oben erwähnten Brand von 1536.

Das Rathaus steht auf dem Altmarkt der zu den größten städtischen Marktplätzen Polens gehört. Er ist fast genau ein Quadrat mit einer Seitenlänge von jeweils 140 Metern.

Die schmalen Häuser die man vor dem Rathaus sieht sind übrigens die Krämerhäuser. Hier befanden sich in früheren Zeiten Verkaufsstände, die sogenannten “Heringsbuden” die im 16. Jahrhundert durch Steinhäuser ersetzt wurden.

An allen Ecken des Altmarktes stehen Brunnen die mit Gestalten aus der antiken Mythologie geschmückt sind. Oben sieht man Apollo, hier unten sieht man den Gott Mars.

Der Brunnen vor dem Rathaus zeigt Prosperina wie sie von Pluto in die Unterwelt entführt wird.

Ein wenig versteckt Rathaus und Stadtwaage findet man die Statue der Bambergerin. Es erinnert an die Siedler die im 18. Jahrhundert aus der Umgebung des fränkischen Bambergs nach Posen kamen.

Natürlich gibt es auch einiges an Verzierungen zu sehen, auch in deutscher Sprache, schließlich war Posen von 1815 bis 1920 eine preußische Provinz.

Die Vogelart dieser Verzierung ist uns ein Rätsel, vielleicht war der Vater Adler und die Mutter eine Ente.

Natürlich haben wir auch in Posen Kirchen besucht. Einerseits die Jesuitenkirche im Zentrum der Stadt.

Andererseits die gotische Kathedrale auf der Dominsel.

Hier ein paar Impressionen aus dem inneren der Kathedrale.

Der zweite Programmpunkt der Heute auf dem Programm stand war die Klosterkirche von Trebnitz.

Hier befindet sich das Grab der Heiligen Hedwig. Nach ihrem Tod 1243 wurde die bereits zu Lebzeiten heiligmäßig verehrte Herzogin Hedwig von Andechs in der Klosterkirche bestattet. Nach der Heiligsprechung 1267 erfolgte die Übertragung ihrer Gebeine in das Hedwigsgrab in der Südapsis der Kirche, die kurze Zeit später zu einer Kapelle erweitert wurde

Ich hatte in dieser Kirche 2 Favoriten. Zum Einen das wunderschöne Holzportal.

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Und hier mein absoluter Favorit: Erzengel Michael der Luzifer besiegt.