Ein Tag in Shkoder (Albanien)

Heute haben wir etwas besucht das ich schon gesehen habe. Wir waren in Albanien in dem schönen Shkoder. Wobei ich heute mehr über Shkoder gelernt habe als bei der Albanien Rundreise, dort fand ich den Reiseleiter ja schrecklich. Der albanische Guide heute war aber Top!

Das bereits 2400 Jahre alte Shkoder liegt am Ufer des Skutari Sees den wir ja schon vor ein paar Tagen mit dem Boot befahren haben. Als erster Höhepunkt haben wir die Festung Rozafa besucht die über der Stadt thront und bereits seit dem 4. Jahrhundert vor Christus als Siedlungsplatz genutzt wurde.

Wie bei vielen Burgen gibt es auch hier eine Sage wie die Burg zu Ihrem Namen kam:

Der Sage Rozafa entsprechend bauten drei Brüder die erste Burg. Ihre Bemühungen waren aber umsonst, da die Festungsmauern jede Nacht wieder einstürzten. Ein alter Mann riet den Brüdern darauf hin, ein Opfer zu bringen wie es früher oftmals üblich war: eine Frau sollte lebendig eingemauert werden. Erst dann würden die Mauern für immer halten. Die drei Brüder vereinbarten, diejenige ihrer Ehefrauen zu opfern sei, die am nächsten Tag als erste das Mittagessen zu den Brüdern bringen würde.

Die beiden älteren Brüder weihten ihre Ehefrauen entgegen der Abmachung mit dem jüngsten Bruder in den Plan ein. So war es die junge Rozafa, die am nächsten Tag als erstes am Bauplatz erschien und somit zum Opfer werden sollte. Rozafa nahm ihr Schicksal hin, bat aber inständig darum, dass man eine ihrer Brüste, einen Arm und ein Bein nicht einmauern sollte. So konnte sie weiterhin ihrem jungen Kind die Brust geben, es streicheln und mit dem Bein die Wiege schaukeln.

Im Burg Museum kann man die bildliche Darstellung der armen Rozafa mit Ihrem Kind noch immer sehen.

Von der Burg aus hat man einen perfekten Blick auf den Zusammenfluss der 3 Flüsse Kir, Drin und Buna.

Und man hat auch eine perfekten Blick auf die noch immer nicht fertig renovierte Bleimoschee die 1773 errichtet und immer wieder durch Erdbeben und Überschwemmungen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Nach der Besichtigung der Burganlage ging es weiter zur “Ura e Mesit”, eine im 18. Jahrhundert unter den Osmanen erbauten Bogenbrücke.

Die Brücke ist 108 m lang und besteht aus 15 Bögen und überspannt den Fluss Kir.

Wir hatten auch noch genug Zeit für eine Bummel durch die Stadt. Dort sticht auf den ersten Blick die Große Moschee, die Xhamia de Madhe, ins Auge.

Die Moschee wurde 1995 eröffnet und bietet Platz für 1300 Gläubige, Und im Gegensatz zur christlichen und zur orthodoxen Kirche konnte man sie auch besuchen.

Albanien steht als islamisches Land den unterschiedlichen Religionen sehr aufgeschlossen gegenüber. So sind das Franziskanerkloster (seinen Turm sieht man beim vorletzten Foto im Hintergrund der Moschee) und die orthodoxe Kirche in unmittelbarere Nachbarschaft zur Moschee angesiedelt.

Eine gefeierte “Nationalheldin” ist Mutter Teresa, die 1910 in Skopje geboren, aber aus einer albanischen Familie stammt, und 2016 heilig gesprochen wurde. Auch in Shkoder findet sich eine Statue von ihr.

Wie immer war ich auch auf der Suche nach ein wenig Streetart, und ich wurde auch hier fündig.

Auf der Heimfahrt konnten wir aus dem Bus den Sonnenuntergang genießen, ein schöner Abschluss für einen schönen Tag.