Catania

Heute war der letzte Tag im schönen Sizilien und den haben wir in Catania verbracht. 728 v. Chr. wurde die Stadt von griechischen Siedlern gegründet (nachdem man die einheimische Bevölkerung verdrängt hatte). Das griechische Katana wurde dann unter römischer Herrschaft zu Catina.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Fonatana dell’Elefante. Als ich ihn bei meinem abendlichen Spaziergang vorgestern zum ersten Mal gesehen habe kam er mir gleich bekannt vor, jetzt weiß ich auch warum - Vaccarini der den Brunnen 1736 errichtete hat ihn bei Bernini abgekupfert der einen ähnlichen 1667 in Rom erschaffen hatte.

Die Kathedrale von Catania wurde ursprünglich von den Normannen errichtet, davon ist aber nicht mehr viel übrig, denn beim großen Erdbeben von 1693 wurde die Kathedrale fast vollständig zerstört und im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut.

Im Inneren der Kathedrale befindet sich das Grab des Komponisten Vincenzo Bellini, dem berühmten Sohn der Stadt. Ein wenig gruselig fand ich die Mumie des Kardinal Dusmets, er war ursprünglich am Friedhof bestattet aber 10 Jahre später exhumiert und dann hier in der Kathedrale “ausgestellt” - ob das notwendig ist?

Es gibt einige schöne Motive in der Stadt, so zB den Fontana dell’Amenano. Er erinnert an Fluss Amenano der Jahrhunderte lang durch die Stadt floss und zu Überschwemmungen führte. Heute ist der Fluss in den Untergrund verbannt.

Gleich hinter dem Brunnen beginnt der Markt La Pescheria, oder Piscaria – wie es im sizilianischen Dialekt heißt – er ist der größte Fischmarkt der Stadt. Aber nicht nur Fisch gibt es auf diesem Markt - Fleisch, Obst, Nüsse, Gewürze: Alles findet sich hier. Es gibt frisch zubereitetes Street Food und einige Lokale die zum Verweilen einladen.

Ursprünglich am Meer stand das Castello Ursino, Der Stauferkönig Friedrich II lies das Kastell auf einem Hügel errichten um den Hafen und die Stadt kontrollieren zu können. Beim Ausbruch des Ätna in Jahr 1669 floss die Lava an dem Kastell vorbei und verschob die Küstenlinie so, dass das Kastell jetzt nicht mehr am Wasser sondern mitten in der Stadt zu finden ist.

In der Altstadt gibt es noch einiges zu entdecken, Kirchen und Klöster - römische Ruinen und schattige Parks.

Im Stadtpark Villa Bellini steht dieser Jugendstil-Pavillon. Ich bin ja ein Fan des Jugendstils und somit küre ich diesen Pavillon zum Schönsten was ich heute gesehen habe.

Zu guter Letzt möchte ich mich noch bei unserer Reiseleiterin Gabriele Röder bedanken. Man merkt wie begeistert sie von Sizilien ist! Sie hat uns mit Ihrem unglaublichen Wissen die Kultur und Geschichte dieser wunderschönen Insel näher gebracht.

Auf der Suche nach Hephaistos Schmiede

Heute stand die “Besteigung” des Ätna auf dem Programm. Bestiegen haben wir ihn nicht wirklich. Erst ging es mit dem Bus zur Seilbahn - mit tollen Ausblicken auf den Vulkan. Dann mit der Seilbahn hinauf auf ca. 2500m wo man in Allradbusse umsteigt und nochmals 500 Höhenmeter nach oben gebracht wird. Erst dann beginnt der Spaziergang mit dem Bergführer.

Der Ätna hat von jeher die Menschen bewegt, darum ranken sich auch viele Legenden und Mythen um den größten aktiven Vulkans Europas. So soll Hephaistos hier seine Schmiede gehabt haben, und immer wenn Aphrodite ihm mal wieder fremdging hat er vor lauter Frust das Feuer besonders stark geschürt und es kam zu Ausbrüchen. Auch der Eingang zum Hades soll hier zu finden sein. Er kommt in Dantes Inferno vor und angeblich schläft Friedrich II in diesem Berg (scheinbar muss jeder Staufer in einem Berg auf seine Wiederkehr warten).

Ich fand den Spaziergang dort oben großartig! Man glaubt man ist in einer anderen Welt, es ist also verständlich das solchen Mythen entstanden sind. Der Ätna oder wie er in Sizilien genannt wird, “Mongibello” - eine Abwandlung aus Latein und dem Arabischen die so viel wie “Berg der Berge” heißt, ist ca. 3.375m hoch. Die Höhe variiert,da ja immer wieder neues Material vom Vulkan nach oben befördert wird bzw. bei einem Ausbruch wieder verschwindet.

Oben im Bild sieht man das Valle del Bove das vor ca. 8300 Jahren entstand. Ein gewaltiger Erdrutsch am Ätna führte zu einer verheerenden Katastrophe im östlichen Mittelmeer. Eine ganze Flanke des Vulkans sackte ins Meer ab und brachte Ablagerungen vor der Küste Siziliens ins Rutschen. Der dadurch ausgelöste Tsunami rollte durch das gesamte östliche Mittelmeer. Dabei verschwand ein großer Teil des Berges im Meer und das Tal Valle del Bove entstand, ein hufeisenförmiger Einschnitt an der Ostseite des Vulkans. Immer noch wird das Tal übrigens von Lava überflossen.

Auf einen kleinen Kegel sind wir auch hinaufgestiegen, gar nicht so einfach denn der Vulkansand und die keinen Steine sind kein stabiler Untergrund und man rutscht sehr leicht weg. Aber die Mühsal lohnt sich auf jeden Fall. Der Rauch auf dem Vulkan ist meistens nur Wasserdampf, Damit man diesen auch in Aktion sieht hier noch ein kleines Video.

Nach der Ätna-Exkursion ging es nach Taormina. Auch von dort sieht man den Vulkan - leider aufgrund der Tageszeit und dem diesigen Wetter nur sehr schemenhaft im Hintergrund.

358 vor Christus wurde Tauromenion gegründet und war schon zur Zeit der Römer als Urlaubsort beliebt. Das hat sich nicht geändert, der Ort ist extrem touristisch geprägt und die Altstadt besteht fast nur aus Geschäften. Aber ich gebe zu. Taormina hat enorm viel Charme. Das Zentrum der Altstadt ist der Platz auf dem sich der Dom befindet. Mir hat besonders der Barockbrunnen gefallen auf dem die Centauressa thront, eine den griechischen Kentauren ähnliche Figur. Der Stierkörper symbolisiert den Berg Monte Tauro, der Frauenkörper mit Zepter und Erdkugel die Stadt Tauromenion.

Das Wohnzimmer der Stadt ist allerdings die Piazza IX. Aprile. Dort ist scheinbar immer etwas los, und der Platz wird eingerahmt von Kirchen und dem Uhrturm - außerdem hat man eine wunderschönen Blick hinaus aufs Meer.

Überhaupt gibt es einige schön Aussichtspunkte, beim römischen Theater kann man das Panorama gleich von ein paar Stellen genießen.

Auf dem Platz wurde auch Live-Musik gespielt. Ich bin ja ein Fan von italienischen Schlagern und habe den beiden auch gleich eine CD abgekauft.

Der Hauptbesichtigungspunkt war das griechisch-römische Theater. Schade das wir am Nachmittag dort waren, das Licht für den Blick über die Bühnen zum Ätna wäre am Morgen perfekt gewesen, aber bei einer geführten Rundreise muss man die Lichtverhältnisse nehmen wie sie kommen. Das Theater hat mir aber trotzdem gut gefallen. Das ursprünglich griechische Theater wurde von den Römern nach ihren Vorstellungen adaptiert. Kaiser Caracalla, der mehr den blutigen Aufführungen zugewandt war (wie wahrscheinlich die meisten Römer), lies wahrscheinlich das Theater für Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe adaptieren.

Ich war von der Detailverliebtheit dieser Stadt fasziniert. Balkone , Stiegen, Wände überall finden sich liebevolle Details in dieser Stadt.

Ich hatte übrigens Glück bei der Busfahrt und konnte noch die Abendstimmung am Ätna einfangen. Die Sonne ging genau hinter dem Vulkan unter und tauchte ihn für kurze Zeit in ein goldenes Licht.

"Cefalù - Perle des Mittelmeers" oder "Wie ich für ein Foto ins Wasser ging"

Heute früh haben wir Palermo verlassen und sind ins schöne Cefalù gefahren. Um diese Stadt direkt am Meer, und unter einem Felsen gelegen ranken sich einige Legenden. So soll zB Herkules hier gewesen sein und seinem Vater Zeus einen Tempel geweiht haben. Auch der heilige Gral war hier bevor er von Josef von Armiatäa in die Bretagne gebracht wurde. Dann soll er aber unter Friedrich II wieder nach Cefalù gebracht worden sein. Warum gerade hier her? Das weiß wohl nur Friedrich - und der hat sein Geheimnis mit ins Grab genommen.

Fakt ist: Die Altstadt ist klein aber fein, die Lage ist ein Traum und mit dem Sandstrand ist dieser Ort ein Touristenmagnet. Schon wenn man den Weg vom Parkplatz in die Stadt entlanggeht eröffnen sich immer wieder wunderschöne Blicke auf die Stadt.

Auch die kleinen, teils engen Gassen bieten sehr viele Fotomotive und wir hatten dann auch noch das Glück hat den fahrenden Obst- und Gemüsehändler zu treffen, dessen Stimme schon von weitem zu hören war als er seine “Patata” und “Fragole” anpries.

Das imposanteste Bauwerk ist natürlich die Kathedrale die Roger II 1131 errichten ließ. Auch hier verschmelzen die Baustile: Normannisch, Byzantinisch und Arabisch zu einem wunderschönen Gesamtkunstwerk. Roger II sollte auch hier sein letzte Ruhestätte finden, aber Friedrich II ließ seinen Sarkophag nach Palermo bringen.

Leider konnte man den Kreuzgang nicht besichtigen, dieser wird zur Zeit scheinbar renoviert. Hier ein paar Ansichten aus dem Inneren der Kathedrale. Mir hat besonders die Madonna mit Kind gefallen. Die 1533 entstandene Skulptur aus Marmor ist überraschend bunt und wie ich finde wunderschön gearbeitet. Die Glasfenster sind übrigens in den Jahren 1985 bis 2002 entstanden und gehören auch zu meinen Favoriten.

In der Stadt gibt es natürlich noch mehr zu sehen. Auf dem Burgberg habe ich es nicht geschafft - dafür hätte die Zeit einfach nicht gereicht. So habe ich die freie Mittagspause genutzt um die Altstadt weiter zu erkunden.

Ich war im Museum Mandralisca, es ist die Sammlung des Barons Enrico Piraino von Mandralisca der 1809 in Cefalù geboren wurde und scheinbar alles sammelte was er bekommen konnte. Von Münzen, archäologischen Funden, ausgestopften Vögeln bis hin zu Kunst - hier findet sich alles. Ein Highlight ist das Bildnis des unbekannten Mannes der von Antonello da Messina zwischen 1465 und 1470 gemalt wurde. Er lächelt so rätselhaft wie die Mona Lisa - wunderschön!

Sehr interessant ist auch das “mittelalterliche” Waschhaus. Hier fließt ein kleiner Bach und wird von einigen Becken aufgefangen um dann ins Meer zu fließen. Wenn man wollte, könnte man hier immer noch seine Wäsche waschen - es ist das dritte Foto unten am oberen Bild.

Dann ging es für mich weiter an den Strand. Um die perfekte Sicht auf die Stadt zu bekommen bin ich kurzerhand ins Wasser gegangen. Nur bis zu den Waden - ich hatte ja keine Badesachen mit (ein Fehler, denn das Wasser war herrlich). Die Porta Marina (der kleine Fischerhafen) hätte normalerweise sicher mit schönen Motiven nicht gegeizt - aber hier waren die Kulissenbauer am Werk. Anscheinend wird hier wieder ein Film gedreht.

Hier noch ein letztes Foto der Stadt die sich wirklich sehr malerisch an die Felsen schmiegt.

Weil es gut passt hier ein kleiner Exkurs:

Seit 2015 sind ja die Arabisch-Normannischen Kathedralen von Palermo, Monreale und Cefalù gemeinsam zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden (gemeinsam mit Gebäuden in Palermo im gleichen Stil). Jetzt habe ich alle drei besucht und möchte hier die jeweiligen Christus Pantokrator der drei Kathedralen gegenüberstellen. Oben Palermo, in der Mitte Monreale und ganz unten Cefalù. Mir persönlich gefällt der aus Cefalù am besten.

Von Oben nach Unten: Palermo - Monreale - Cefalù

Nach der langen Fahrt durch das Hinterland, ich muss leider zugeben ich habe das Meiste verschlafen (ich gebe der Sonne und dem Schaukeln des Busses die Schuld), sind wir Abends in Catania angekommen. Ich habe nur schnell meine Sachen im Hotelzimmer verstaut und bin dann in die Altstadt marschiert um noch ein paar Nachtaufnahmen zu machen.

Kathedrale

Dabei habe ich schon einige Fotomotive entdeckt die ich bei Tageslicht aufnehmen möchte, die Stadt steht aber erst Übermorgen auf dem Programm. Ich muss mich also noch gedulden.

Palazzo dell’Università

Heute gibt es auch wieder ein Sonnenuntergangsfoto es zeigt den Jugendstil-Musikpavillon der Villa Bellini.

Palermo

Der heutige Tag war voll und ganz Palermo gewidmet. Ich muss sagen ich bin positiv überrascht worden, ich hätte nicht damit gerechnet das an jeder Ecke ein anderes Fotomotiv lauert. Natürlich war der Tag sehr “Kirchenlastig”, aber das stört mich ja gottseidank nicht. Was ich für mich positiv finde, ich werde immer mutiger was die typische “Streetphotography” betrifft, sei es der Blumenverkäufer, Szenen am Markt (der Granatapfelsaft war übrigens ausgezeichnet) oder den Handwerker bei der Arbeit . Ob wohl Pinocchio in seiner Werkstatt entstanden ist?

Begonnen haben wir heute mit dem Normannenpalast. Wahrscheinlich war dieser Ort bereits in der Antike bebaut, erst mit punischen dann mit römischen Befestigungsanlagen. Dann kamen die Araber und errichteten eine Festung, die schließlich die Normannen übernahmen und vergrößerten. Nach deren Herrschaft wurde fleißig weitergebaut und renoviert.

Viel Zeit haben wir in der prächtigen Capella Palatina verbracht, auf Deutsch ist das die Pfalzkapelle. Roger II begann die Arbeiten an der Kapelle als er 1130 zum König gekrönt wurde. Ich finde den Mix zwischen islamischer und byzantinischer Bauart und Ausschmückung total spannend. Man sieht hier sehr gut das Sizilien schon immer ein Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen war.

Die Stadt hat aber auch sonst einiges zu bieten. Immer wieder blitzen Kirchen in den engen Gassen hervor, und einige Innenhöfe sind sehr sehenswert. Auch sehr schön fand ich den Brunnen auf der Piazza Pretoria, obwohl er für diesen Platz eigentlich überdimensioniert ist. Aber er sollte ursprünglich ja auch nicht hier, sondern in der toskanischen Residenz des Vizekönigs Don Pedro de Toledo stehen. Sein Sohn hat den Brunnen an die Stadt Palermo verkauft (die unteren 3 Fotos zeigen Teile des Brunnens bzw. den Platz).

Nur kurz waren wir in der Kathedrale von Palermo. Wir haben dort die Stadtheilige, die heilige Rosalia besucht. Angeblich hat sie die Pest von Messina besiegt. Die Kathedrale wurde 1184 von Walter of the Mill gegründet. Ursprünglich stand dort eine Basilika, die in eine Moschee umgewandelt wurde um dann eine Kathedrale zu werden.

Wenn ich schon da war habe ich auch “Stupor Mundi” - Friedrich II und seiner Mutter einen Besuch abgestattet. Er war eine überaus faszinierende Persönlichkeit aus dem Adelsgeschlecht der Staufer. Ab 1198 war er König von Sizilien, ab 1212 römisch-deutscher König und von 1220 bis zu seinem Tod Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Außerdem führte er ab 1225 den Titel „König von Jerusalem“. Die Krone Siziliens hat er von seiner Mutter Konstanze, deren Geschichte ich ebenso faszinierend finde. Sie war die letzte aus dem normannischen Adelsgeschlecht der Hautevilles auf dem sizilianischen Thron.

Die nächste Kirche die besucht wurde ist die Kirche Santa Maria Dell’Ammiraglio. Auch hier gibt es einen interessanten Stilmix. Einerseits das griechisch-Orthodoxe mit viel Gold, und dann aber auch “normale” Fresken. Dies ist einigen Umbauten geschuldet die im 16. und 17. Jahrhundert durchgeführt wurden.

Gleich nebenan steht die Kirche San Cataldo. Endlich eine schlichte Kirche im arabisch-normannischen Stil. Mir hat sie am besten heute gefallen, gerade wegen der Schlichtheit.

Hier noch ein paar Impressionen aus dieser Stadt die man an einem Tag nicht erkunden kann. Ich hätte noch viel mehr Zeit gebraucht, aber vielleicht komme ich ja wieder.

Mit dem Bus ging es dann nach Monreale. Der Name verrät es schon, es handelte sich um den Besitz der sizilianischen Monarchen. Wie immer gibt es Legenden warum gerade dort eine Kathedrale entstanden ist. Angeblich ruhte sich Wilhelm II während einer Jagd aus, schlief ein und hatte eine Erscheinung der heiligen Jungfrau die ihm den Ort zeigte an dem ein Schatz vergraben war. Dieser sollte dann für den Bau der Kathedrale am Ort der Erscheinung dienen.

Auch in dieser Kathedrale glänz alles vor Gold, und die Kirche ist ebenfalls ein Mix aus byzantinischer, arabischer und normannischer Baukunst. Wilhelms Grab befindet sich in einem Seitenschiff der Kirche.

Hier noch ein paar Impressionen aus der Kirche. Wir hatten übrigens Glück das Hauptportal wurde kurz geöffnet und man konnte nach Lust und Laune die Bronzetüren die von Bonanno Pisano geschaffen wurden fotografieren. Er ist übrigens der Architekt des Schiefen Turms von Pisa.

Für mich sind ja Kreuzgänge die unumstrittenen Highlights jedes Klosters. So auch der Kreuzgang des Benediktiner Klosters das an die Kathedrale angeschlossen ist.

Und wer mich kennt der weiß, dass es mir Kapitelle besonders angetan haben. Auch hier wieder eine kleine Auswahl, ich finde es immer wieder faszinierend welche unterschiedlichen Szenen abgebildet werden. Insgesamt gibt es 228 Säulen, und kein Kapitell gibt es doppelt - jedes ist ein einzigartiges Kunstwerk.

Normalerweise stehen die Brunnen in der Mitte des Gartens dem der Kreuzgang umgibt. Hier aber nicht, es gibt einen Kreuzgang im Kreuzgang in dessen Mitte der Brunnen steht. Ich hätte ewig in diesem Mini-Kreuzgang bleiben können. Ich finde ja generell das Kreuzgänge etwas enorm beruhigendes haben, aber hier war es schattig und somit kühler und das Plätschern des Wassers hat eine sehr beruhigende Wirkung.

Das heutige Abschluss-Foto zeigt die Pflanzen dich am liebsten mit meiner IR-Kamera aufnehme - Palmen. Auch dieser Park befindet sich in der Altstadt von Palermo.

Salz und Liebe

Heute standen drei sehr unterschiedliche Besichtigungen auf dem Programm. Als erstes ging es nach Marsala auf die Via del Sale. Ich habe ja schon Salinen gesehen, aber noch nie so fotogene. Was an den Windrädern liegt die malerisch die Landschaft beherrschen.

Die Windmühlen stehen mitten in den Salzfeldern und erfüllten gleich zwei Funktionen. Sie mahlten das Salz und pumpten das Salzwasser von einem Becken ins andere. Im Mittelalter stellten die Salinen die wichtigste Einnahmequelle des westlichen Sizilien dar, nicht umsonst wurde das Salz auch als das „weiße Gold“ bezeichnet.

Nicht weit entfernt erhebt sich der 751m hohe Monte Erice auf dem sich die “Stadt der Liebe” befindet. Warum die Stadt der Liebe? Auf dem Hügel befand sich das Heiligtum der Liebesgöttin - sie hatte viele Namen: Aphrodite, Venus, Astarte - aber der Grundgedanke blieb der Selbe: Hier wurden Männer glücklich gemacht.

Gegründet wurde die Stadt übrigens der Legende nach durch einen Sohn der Aphrodite, Eryx. Er hat nicht nur Dädalus nach dessen schicksalhafter Flucht aus Kreta bei sich aufgenommen. Er hat sogar Herkules herausgefordert - allerdings ohne Glück. Sohn des Zeus gegen Sohn der Aphrodite - das muss ein Kampf gewesen sein! Leider hatten die Normannen nicht viel Verständnis für heidnische Bräuche und bauten Ihre Burg an die Stelle des Venus-Heiligtums.

Ich liebe ja so kleine mittelalterliche Städtchen. Es gibt immer so viele Details zu entdecken wenn man nur genau hinsieht. So zB die liebevoll gestalteten Namensschilder, oder die mit Vögeln verzierten Laternen. Meist gibt es in diesen Orten auch noch Handwerk zu kaufen und kann manchmal auch bei der Herstellung zusehen. Super interessant war zB der kleine Shop in dem gewebt wurde - auf Italienisch, und sehr Gestenreich wurde mir von Francesca die Herstellung der kleinen Teppiche und Tischläufer erklärt. Und obwohl ich kein italienisch spreche habe ich doch viel verstanden und fand es total interessant und habe auch gleich etwas gekauft. Ich fand auch den Straßenmusiker super der uns mit seinen italienischen Liedern unterhalten hat.

Sehr sehenswert ist übrigens der Dom der in der heutigen Form im Jahr 1314 von König Friedrich III von Aragon errichtet wurde. Hier wurden übrigens Steine aus dem Venus-Tempel verwendet. Der Campanile ist 2 Jahre älter und war ursprünglich als Wachturm gedacht.

Innen finde ich den Dom besonders gelungen, 1865 wurde alles im neugotischen Stil umgestaltet.

Ein Highlight ist ja eigentlich schon die An- und Abreise, denn die Aussicht ist einfach nur atemberaubend schön.

Zu guter Letzt stand noch das Antike Segesta auf dem Programm. Eine Gründung der Elymer. Wo genau sie herkamen ist noch immer nicht vollständig geklärt, der Legende nach mischen auch die überlebenden Trojaner mit.

Interessant ist das zwar ein Theater und ein Tempel gefunden wurde, aber die Zivilstadt noch immer nicht genau lokalisiert ist. Das Theater fasst ca. 4000 Zuschauer - diese haben sicher nicht weit weg gewohnt. Weitere Ausgrabungen wären also sicher sehr aufschlussreich.

Der Tempel der weithin zu sehen ist wurde nie fertiggestellt, wahrscheinlich stand vor dem Tempelbau bereits ein Kultbau der Elymer an dieser Stelle, von dem leider nichts erhalten geblieben ist. Der Tempel selbst ist im griechisch-dorischen Stil erbaut, man weiß leider nicht welchem Gott er hätte geweiht werden sollen. Generell wirft Segesta noch sehr viele Fragen für die Archäologen auf.

Heute gibt es leider kein Sonnenuntergangsfoto, den heutigen Eintrag rundet ein Foto der sehr langen Fahrt ab.

Kleine und große Steine - Ich liebe die Antike

Mein Traumberuf war und ist Archäologe (leider nur ein Traum) - darum war der heutige Tag perfekt für mich. Aber erst einmal von Anfang an. Von Syrakus ging es mit großartigen Aussichten auf den Ätna nach Piazza Armerina.

Dort gibt es die römische Villa “Casale Morgantina” deren wirklich großartige Mosaike durch eine glückliche Fügung - nämlich durch die Ablagerungen einer Überschwemmung - verschüttet wurden. Glücklich deshalb weil die Mosaike wohl kaum die Zeiten überdauert hätten wären sie frei gelegen.

Die Identität des ersten Besitzers ist ungeklärt. Ich habe meine eigene Theorie entwickelt: Ein großer Teil der Mosaike beschäftigt sich mit der Großwildjagd und der Verschiffung der exotischen Tiere. Vielleicht war er ja ein reicher Tierhändler der die Arenen des Imperiums mit Tieren versorgte.

Interessant ist sicher der Saal der zehn Bikinimädchen. Hier sind 10 Mädchen in einer einem Bikini nicht unähnlichen Bekleidung dargestellt, die unterschiedliche Sportarten ausüben. Nicht nur die Bekleidung auch die Sportarten muten modern an.

Leider ist von der Villa selbst nicht viel erhalten. Es wäre schön wenn man wie auch in Carnuntum die Villa auf den Grundmauern neu aufgebaut hätte um die wahren Dimensionen und die Raumaufteilungen noch besser darstellen zu können.

Danach ging es an der Stadt Piazza Armerina, mit einem Mittagsstopp bei einem Agriturismo, vorbei nach Agrigent. Piazza Armerina liegt übrigens malerisch auf einer Anhöhe mit einer Kathedrale die einen gleich ins Auge sticht.

Überhaupt ist Sizilien extrem malerisch, ich bemühe mich sehr meine “Busschlafkrankheit” zu überwinden um keine Fotomotive zu übersehen. Leider gelingt es mir nicht immer.

In Agrigent befindet sich das Tal der Tempel - und das Tal trägt diesen Namen zu Recht. Das antike Akragas wurde im Jahr 580 v. Chr. gegründet. Die antike Stadt ist immer noch nicht vollständig ausgegraben, kein Wunder sind Grabung doch teuer - und noch teurer ist dann die Erhaltung des gefundenen Kulturschatzes.

Wir haben unsere Besichtigung beim Hera-Tempel begonnen. Er wurde 450 v. Chr. errichtet und wahrscheinlich bei der Belagerung durch die Karthager im Jahr 406 v. Chr. beschädigt. Man kann noch immer Brandspuren im inneren des Tempels erkennen. Hier noch ein paar Ansichten des Tempels.

Am Besten erhalten ist der Concordia Tempel, wem der Tempel ursprünglich geweiht war wissen wir leider nicht, aber den guten Erhaltungszustand verdankt er Bischof Gregor der den Tempel im 6. Jhd. zu einer christlichen Basilika umbauen lies.

Es ist nicht jedermanns Sache, aber ich mag es wenn antike Stätten durch Kunst neueren Datums aufgewertet werden - wenn es stimmig ist. Und den gefallenen Ikarus des Künstlers Igor Mitoraj finde ich sehr gelungen.

Der nächste Tempel war der Tempel des Herkules. Leider stehen nur mehr ein paar Säulen (eigentlich würde nur mehr eine stehen, aber der Rest wurde dankenswerter Weise wieder aufgerichtet). Schade das die ursprüngliche Bemalung nicht mehr erhalten ist. Denn die Antike war nicht weiß wie wir sie uns vorstellen, die Tempel und Plastiken waren bunt bemalt.

Vom Zeus Tempel ist leider nur mehr ein Trümmerfeld erhalten und der Tempel der Dioskuren besteht neben den Trümmern auch nur mehr aus 4 Säulen. Die Dioskuren sind übrigens Castor und Pollux die Brüder der schönen Helena, derentwegen der Trojanische Krieg ausgebrochen ist. Die Söhne des Zeus und der Leda - ja er hat sie als Schwan verführt (Ich empfehle Ovids Metamorphosen zu lesen) - sind übrigens als Sternbild Zwillinge am nächtlichen Firmament zu sehen.

Neben einer Nekropole gibt es auch noch wunderschöne, zum Teil sehr alte, Bäume und auch ein paar imposante Ziegen zu sehen.

Auch das heutige Foto zeigt den Sonnenuntergang - mit einem Schattenriss des Dioskurentempels.

Von der Antike zu barocken Glanz

Heute hat der Tag mit einer Besichtigung des archäologischen Parks Neapolis in Syrakus begonnen. Unterschiedliche Bauwerke aus unterschiedlichen Epochen finden sich dort. Ich beginne erst einmal bei den Latomien, den Steinbrüchen. 850.000 m³ Stein wurden dort abgebaut. Dadurch sind wunderschöne Grotten entstanden. Unter anderem das “Ohr das Dionysios”, man sieht den Eingang oben in der Mitte der Fotos.

Besonders schön fand ich das griechische Amphitheater, 2 Werke von Aischylos, einem der großen Tragödiendichter des antiken Griechenlands, wurden hier uraufgeführt.

Auch die Römer haben ein Amphitheater hinterlassen, außerdem liegt auf dem Gelände der Altar Hierons II, auf dem Stiere zu Ehren des Zeus geopfert wurden. Der Altar war ein Stadion lang, erhalten ist nur mehr der Unterbau (Foto unten rechts). Außerdem gibt es antike Gräber und ein Nymphäum.

Nach der umfangreichen Besichtigung ging es aus Syrakus hinaus und wir fuhren nach Noto. Zur Abwechslung habe ich nicht im Bus geschlafen sondern fleißig die Landschaft abgelichtet.

Noto wurde Ende des 17. Jahrhunderts von einem schweren Erdbeben verwüstet und neu aufgebaut. Der Stil ist fast durchwegs barock, aber beim Busparkplatz hat sich ein wenig Jugendstil eingeschlichen (siehe das Bild unten rechts). Wunderschön sind die Balkonkonsolen der Palazzi - wie zB die Löwen im Bild unten links.

Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist wahrscheinlich die Kathedrale, sie beherrscht das Stadtbild und ist auch wunderschön von jedem Aussichtspunkt der Stadt zu sehen - und ja ich habe gleich zwei bestiegen.

Generell jagt hier eine Kirche die Nächste, ich habe mich aber beherrscht und war nur in 3 Kirchen - mehr wäre sich aber leider auch nicht ausgegangen.

Ich habe in der Mittagspause nicht nur das Rathaus besichtigt, sondern auch das Theater und bin auf den Campanile San Carlo al Corso gestiegen - die Wendeltreppe hatte es in sich. Die Zeit reichte dann gerade noch für ein Eis - wer nach Sizilien kommt: Das Zitroneneis ist ein Gedicht!

Danach ging es wieder zurück nach Syrakus um dort das alte Stadtzentrum zu besichtigen. Dieses liegt auf der Insel Ortigia. Griechen, Byzantiner, Normannen - sie alle haben Spuren in dieser wunderschönen Altstadt hinterlassen. Auch die Legende der Nymphe Arethusa findet sich an verschiedenen Orten der Stadt wieder:

Arethusa war einst eine junge und wunderschöne Nymphe, die sich gerne der Jagd und dem Sport hingab. An einem heißen, sonnigen Tag, nach dem Training, stieg sie in den Fluss Alpheios, um darin zu baden. Dabei wurde sie von dem gleichnamigen Flussgott überrascht und bedrängt. Auf ihrer Flucht konnte Arethusa die ihr wohlgesinnte Göttin Artemis um Hilfe bitten. Diese umhüllte Arethusa mit dichtem Nebel. Als dies den von seinem Verlangen getriebenen Alpheios nicht abhalten konnte, verwandelte Artemis die verzweifelte Nymphe in eine Quelle, deren Bächlein unterirdisch und verborgen unter der Peloponnes und unter dem Meer hindurchfloss und auf der Halbinsel Ortygia, einem Teil von Syrakus, wieder austrat.

Die Quelle sieht man auf dem 2ten Bild - die Statue der beiden ist rechts unten zu sehen. Und es gibt auch einen Brunnen in dem man den Zeitpunkt der Verwandlung durch Artemis darstellt. Der Herr unten mit dem Spiegel in der Hand ist übrigens der Berühmte Archimedes. Beim Kampf um Syracus im dritten Jahrhundert v. Chr. soll er mit einem Spiegel die römische Flotte in Brand gesetzt haben.

Gleich wenn man in die Altstadt kommt landet man beim Apollotempel. Den habe ich ja gestern schon bei Nacht fotografiert - hier ein paar Tageslichtaufnahmen. Er ist wahrscheinlich der älteste Dorische Tempel im Okzident und wurde im 6. Jahrhundert vor Christus erbaut. Ungewöhnlich ist das auch der Name des Architekten gefunden wurde: Kleomene, Sohn des Knidieidas.

Der Tempel der Athene wurde übrigens zur Kathedrale umgebaut. Die mächtigen dorischen Säulen im Inneren der Kirche geben noch immer Zeugnis davon.

Da Syrakus am Meer liegt will ich dieses in den Fotos nicht auslassen. Ich hätte gerne das Castello Maniace besucht das zwischen 1232 und 1240 im Auftrag von Friedrich II erbaut wurde, aber leider waren die Tore geschlossen. Aber die Ansichten der Befestigungsanlagen waren auch schön, und es war ein netter Spaziergang am Meer.

Zu guter Letzt gibt es heute wieder ein Sonnenuntergangsfoto.

Benvenuti a Silcilia

Es ist wieder soweit, die nächste Reise hat begonnen. Diesmal bin ich im wunderschönen Sizilien. Ich gebe zu das ich noch nicht viel gesehen habe. Der Flug ging erst am Nachmittag, hatte Verspätung und der Koffer einer Mitreisenden ging verloren. Es war also gerade Sonnenuntergang als wir endlich vom Flughafen losfuhren.

Unser erster Halt ist Syrakus. Hier werden wir gleich 2 Nächte bleiben und die Stadt und die Umgebung erkunden. Ich habe mich nach dem Abendessen noch in der Altstadt herumgetrieben und schon viele Fotomotive für Morgen entdeckt.

Zum Beispiel den Apollotempel, der der älteste Tempel der Stadt ist - aber dazu Morgen mehr. Hier eine erste Impression bei Nacht.